High Five: Bands, die literarische Vorbilder haben
10. Oktober 2016Die Stimme von Joachim Fritz Krauledat ist legendär: rau, finster aggressiv und mit dieser ganz besonderen rauchigen Farbe. Und das, obwohl die meisten Menschen den Namen Krauledat wohl noch nie gehört haben. Bekannter ist der Sänger unter seinem Künstlernamen John Kay, Leadsänger der Band Steppenwolf. Geboren wurde er 1944 im Ostpreußen, in der Nachkriegszeit wanderte die ganze Familie nach Kanada aus. Dort an der Schule bekam er seinen Namen. Hauptsächlich, weil sein eigener für die Kanadier unaussprechlich war.
Einsamer Steppenwolf
Mit 21 schloss er sich der Band an, die später Steppenwolf werden sollte. Der Produzent der Band hatte das gleichnamige Buch von Herman Hesse gelesen - die Geschichte eines Mannes, der sich von der modernen Zivilisation entfremdet fühlt, ein Mann in einer Existenzkrise und so einsam wie ein Steppenwolf. Der Titel gefiel ihm und er schlug ihn der Band als Namen vor. John Kay selbst hatte das Buch bis zu dem Zeitpunkt nicht gelesen, auch nicht seine Bandkollegen. Doch keiner hatte eine bessere Idee, also blieb der Name. 1969 gelang „Steppenwolf“ mit „Born to be wild“ ihr erster Hit. Seitdem verbindet man mit ihnen grimmige Rebellen mit Kopftuch und Lederkluft, die auf ihren Harleys durch die Wüste fahren.
Kein Rebell
Mit dem Image hat John Kay allerdings recht wenig zu tun. Motorrad fahren durfte er nie. Seit Kindheit an ist John Kay farbenblind und seine Sonnenbrille, die er auch tagsüber trägt, hat nichts mit Rebellentum zu tun, sondern ist lediglich eine Notwendigkeit.
Welche Bands sich noch nach literarischen Vorbildern benannten, das erfahren Sie in unserem High Five Ranking.