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Politik

Entschädigung für NS-verfolgte Kinder

17. Dezember 2018

Der Begriff "Kindertransporte" ging in die Geschichte ein. Jüdische Kinder wurden nach Großbritannien gebracht, um sie vor der Verfolgung durch die Nazis in Sicherheit zu bringen.

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Dokumentarfilm Kindertransport von Mark J. Harris
Abschied in eine ungewisse Zukunft - Szene aus dem Dokumentarfilm "Kindertransport"Bild: picture-alliance/dpa

80 Jahre nach den Transporten jüdischer Kinder aus Nazi-Deutschland ins britische Exil können Überlebende jetzt Entschädigungszahlungen erhalten. Darauf habe sich die Jewish Claims Conference mit der Bundesregierung in Berlin verständigt, teilte der jüdische Verband mit. Sein Präsident, Julius Berman, sprach von einer "historischen Ankündigung".

Ein endgültiger Abschied

Nach der Pogromnacht im November 1938 hatte das britische Parlament beschlossen, unbegleitete jüdische Kinder einreisen zu lassen. Daraufhin wurden bis zum Kriegsausbruch 1939 aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei mehr als 10.000 Mädchen und Jungen ohne ihre Eltern nach Großbritannien gebracht, wo sie in Gastfamilien unterkamen. Jüdische Organisationen unterstützten die sogenannten Kindertransporte. In fast allen Fällen sahen die Kinder ihre Eltern nie wieder.

Gedenken Zweiter Weltkrieg Kindertransport | Berlin, Skulptur
Denkmal für die Kindertransporte in der Berliner Friedrichstraße. Eine ähnliche Skulptur erinnert daran auch in LiverpoolBild: picture-alliance/AP Photo/M. Schreiber

"Schmerzliche Lücke der Entschädigungsregelungen" geschlossen

"Niemand kann sich den Schmerz auf den Bahnsteigen vorstellen, als die Kindertransporte begannen, und die außergewöhnlichen Schritte, die diese Eltern unternommen haben, um das Leben ihrer Kinder zu retten", sagte der Vizepräsident der Claims Conference, Greg Schneider. Mit der jetzigen Vereinbarung sei eine "schmerzliche Lücke der Entschädigungsregelungen" geschlossen worden. Anträge für die Zahlungen können ab dem 1. Januar 2019 gestellt werden. Auch diejenigen Überlebenden, die in den 1950er Jahren bereits Entschädigungen erhalten haben, könnten Ansprüche geltend machen, hieß es in der Mitteilung der Claims Conference. Sie schätzt, dass es derzeit noch etwa 1000 Überlebende gibt.

Die 1951 gegründete Institution vertritt die jüdische Gemeinschaft bei Verhandlungen zur Entschädigung von NS-Opfern. Dem internationalen Dachverband gehört auch der Zentralrat der Juden in Deutschland an.

fab/jj (dpa, Claims Conference)