Ägyptische Polizei tötet IS-Sympathisanten
11. April 2017Ägyptische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben sieben mutmaßliche IS-Sympathisanten mit angeblichen Attentatsplänen gegen koptische Christen getötet. Die Verdächtigen hätten sich in einer Bergregion der Provinz Assiut im Süden des Landes versteckt. Sie seien nach einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften getötet worden, teilte das Innenministerium in Kairo mit.
Die Anhänger der Terrormiliz "Islamischer Staat" hätten versucht, Sprengsätze herzustellen, um Terroranschläge zu verüben, erklärte das Ministerium weiter. Als die Sicherheitskräfte sich ihrem Versteck genähert hätten, seien sie sofort beschossen worden. In dem Unterschlupf seien Waffen, Munition und IS-Publikationen gefunden worden.
Drei der Toten seien inzwischen identifiziert. Sie hätten im Verdacht gestanden, Anschläge gegen Kopten in den Regionen Assiut und Sohag geplant zu haben. Nach ihnen sei gefahndet worden. Die Gruppe habe auch Anschläge auf die Polizei und Gerichte geplant, hieß es.
Wann die mutmaßlichen IS-Sympathisanten getötet wurden, blieb unklar. Die Mitteilung erfolgte einen Tag nach den Anschlägen auf zwei koptische Kirchen in Ägypten, bei denen mindestens 45 Menschen getötet und viele weitere verletzt wurden. Die IS-Miliz hatte die Attacken in Tanta und Alexandria für sich reklamiert und mit weiteren Anschlägen gedroht. Die Regierung verhängte daraufhin einen dreimonatigen Ausnahmezustand.
Im Kloster Marmina bei Alexandria wurden unterdessen die ersten Opfer der Anschläge von Palmsonntag zu Grabe getragen. Sie wurden als "Märtyrer" gewürdigt. Trauergäste skandierten regierungskritische Parolen und warfen den Behörden vor, zu wenig für den Schutz der Kopten zu tun.
Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten. Sie machen etwa zehn Prozent der mehr als 90 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Als christliche Minderheit unter Muslimen sind sie immer wieder gewaltsamen Angriffen ausgesetzt.
jj/ww (dpa, afp)