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Zähneputzen hilft auch gegen Alzheimer

Clare Roth fs
7. Juni 2019

Gingivitis-Bakterien können aus dem Mund- und Rachenraum bis in das Gehirn vordringen. Dort zerstören sie Nervenzellen und beschleunigen Alzheimer. Also: Immer fleißig Zähne putzen!

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Alzheimer CT
Neurodegenerative Erkrankungen werden im Computertomographen sichtbar.Bild: Imago/Science Photo Library

Mediziner bezeichnen den zentralen dreieckigen Bereich des Gesichtes, also den Bereich um Mund und Nase, zuweilen als "Dreieck des Todes". Die martialische Bezeichnung soll verdeutlichen, dass von dort aus oft gefährliche Bakterien ins Gehirn gelangen, wenn eine Infektion nicht rechtzeitig erkannt und bekämpft wird.

Der Grund dafür: Die Blutgefäße in diesem Bereich des Gesichts haben eine direkte Verbindung zu den Blutgefäßen im Gehirn.

Infektionen im Mund-, Nase- und Rachenraum sind besonders gefährlich

Drückt man sich also mit ungewaschenen Händen einen Pickel auf der Nase aus oder zupft man sich Nasenhaare heraus, kann eine Infektion deutlich schneller das Gehirn erreichen, als wenn man sich zum Beispiel in den Finger schneidet. Und diese Infektionen können eine sehr reale Gefahr darstellen. 

Mehr dazu: Auf Schlaganfall folgt oft Demenz

Eine Frau putzt sich die Zähne
Die Zahnbürste: Kostengünstige und effektive GesundheitsvorsorgeBild: Colourbox/G. Dolgikh

Eine Studie des Mediziner Piotr Mydel von der University Bergen in Norwegen, veröffentlicht im Fachjournal Science Advances,  zeigt einen Zusammenhang zwischen einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und Alzheimer. Je nachlässiger oder "vergesslicher" man also beim Zähneputzen ist, desto größer ist auch die Gefahr, später einmal richtig vergesslich zu werden, fand Mydel heraus.

Putzen, Putzen, Putzen!

Eine Zahnfleischentzündung wird durch den Aufbau von Zahnbelag beschleunigt. Zahnbelag entsteht, wenn man zu selten putzt und nicht regelmäßig Zahnseide oder Interdentalbürsten einsetzt. Der Zahnbelag, die Plaque, enthält Bakterien, die ins Gehirn gelangen können. Dort produzieren sie ein Protein, dass Nervenzellen schädigen kann, so die Studie.

Diese Zerstörung der Nervenzellen führt zum Gedächtnisverlust und letztendlich zu Alzheimer, so die Studie. Die Gingivitis-Bakterien sind nicht die einzige Ursache für Alzheimer, aber sie erhöhen das Risiko, eine neurodegenerative Erkrankung zu bekommen. Außerdem können sie den Verfallsprozess beschleunigen, sagt Mydel.

Etwa die Hälfte der Welt-Bevölkerung trägt Gingivitis-Bakterien in sich. Aber nur zehn Prozent entwickeln eine echte Zahnfleischentzündung, bei der es ein erhöhtes Risiko gibt, dass die Bakterien ins Gehirn gelangen. Durch regelmäßiges Zähneputzen lasse sich effektiv eine echte Vorsorge betreiben, resümiert der Mediziner Mydel.

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