Nigerias große Pläne
12. Februar 2009Der tägliche Verkehrsinfarkt in Nigerias Wirtschaftsmetropole Lagos ist sprichwörtlich. Ein Grund, warum nicht viele Menschen auf die Idee kommen, in dem westafrikanischen Land ihren Urlaub zu verbringen. Aber Nigeria versucht seit einigen Jahren nachdrücklich, sich ein Image zu verpassen, das einem Tourismusland mehr entspricht.
Tourismuswoche Nigeria
Die Nigerianerin Tewa Onasanya veranstaltet Ende dieses Monats zum ersten Mal eine Tourismuswoche in Nigeria. Sie will damit nigerianische und internationale Akteure aus der Tourismusbranche zusammenbringen, um so den Fremdenverkehr in dem westafrikanischen Land anzukurbeln. Tewa Onasanya, die selber lange in England gelebt hat, weiß, dass Nigeria einiges zu bieten hat: zum Beispiel authentische Relikte aus Zeiten des Sklavenhandels. Und auch der Bundesstaat "Cross Rivers" sei mit seinen grünen Hügeln und der längsten Seilbahn der Welt attraktiv für Touristen.
Langsam kommen im übrigen auch Nigerianer selbst auf den Geschmack. Oft sind sie gegenüber ihrer Heimat skeptisch. Sie entschuldigen sich mit dem Argument, dass es in Nigeria viele alltägliche Annehmlichkeiten nicht gibt. Aber, meint Tewa Onasanya, "dann kann man ewig warten. Man muss mit dem anfangen, was man hat".
Nigeria hat einiges zu bieten
Sam Umukoro war einer der Nigerianer, die eher nach London in Urlaub gefahren sind, als das eigene Land kennenzulernen. Aber neulich, sagt er selbst, habe er erlebt, wie schön Calabar in Cross Rivers sei: "Die Stadt ist malerisch, sauber und friedlich ganz anders als Lagos. Die Obudu-Farm in den Hügeln ist nicht weit von dort, das Tinapa-Ressort und vieles mehr. In einem riesigen Land wie Nigeria, muss es ja touristische Attraktionen geben. Und die haben wir und sie werden nun mehr und mehr zugänglich. Die Leute erkennen das jetzt und auch ich fahre nun lieber nach Calabar als nach London".
Sam Umukoro, ist einer von Tausenden Nigerianern, die ihre Heimat heute anders sehen – nämlich mit den Augen eines Touristen. Aber man sei nicht blind gegenüber Herausforderungen, die Nigeria bevorstünden, um ein wirkliches Tourismusland zu werden, sagt Sam Umukoro. Erstens müssten sich die Touristen in Nigeria sicherer fühlen. Und zweitens müsse die Stromversorgung besser funktionieren.