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Der Völkermord in Ruanda hat ein ganzes Volk traumatisiert. Viele Männer wurden getötet oder sind geflohen. Zurückgeblieben sind Frauen, die ihr Schicksal auf einmal alleine in die Hand nehmen mussten.

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Ein junges Mädchen läuft über einen Friedhof in Ruanda
Ein Völkermordfriedhof in RuandaBild: AP

Die Geschichte der Frauenbewegung in Ruanda ist nicht zu erklären ohne das grausame Ereignis von 1994 - den Völkermord, in dem zwischen 800 000 und einer Million Menschen starben. Übrig blieben vor allem Frauen, viele brutal vergewaltigt und verstümmelt. Sie mussten auf einmal die Verantwortung übernehmen – für sich, ihre Familien, ihr Land.

Vergangenheitsbewältigung…

Frauenrechte und Gleichberechtigung waren lange Zeit kein Thema in Ruanda. Erst durch den Völkermord und die Zeit danach mussten und konnten Frauen eine aktivere Rolle spielen, sowohl in der Familie als auch im neuen Staat. Seitdem organisieren sich immer mehr Frauen in Ruanda und fordern ihre Rechte ein. Auch die ruandische Regierung fördert die Gleichberechtigung der ruandischen Frauen. So ist zum Beispiel in der Verfassung festgelegt, dass der Frauenanteil in Parlament und Regierung 30 Prozent betragen muss.

Trotzdem haben es Frauen in der ruandischen Gesellschaft nach wie vor sehr schwer. Häusliche Gewalt, Vergewaltigung und Missbrauch sind keine Seltenheit. Fehlende Schulbildung und Armut machen die Frauen abhängig. Aus ihrer Not heraus prostituieren sich viele Mädchen. Weil Sex ohne Kondom mehr Geld bringt, haben viele ungeschützten Verkehr und stecken sich so mit HIV an. Ohne die Hilfe der zahlreichen Hilfsorganisationen in Ruanda gäbe es für viele Frauen und Mädchen kein Entrinnen aus der Misere.

…und Zukunftsträume

Gleichberechtigung umzusetzen ist gerade in Ruanda ein langwieriger Prozess. Eine Herausforderung vor allem für die junge Generation. Alte Gewohnheiten abzulegen dauert lange - aber mit neuen Ideen aufzuwachsen kann einen großen Unterschied machen.

Autorinnen: Flavia Salafina und Tania Krämer

Redaktion: Peter Koppen