Zweiter Corona-Fall bei Adria-Tour

Nach dem Bulgaren Grigor Dimitrow teilte auch der kroatische Profi Borna Coric mit, dass er sich mit dem SARS-CoV-2-Virus infiziert habe. "Ich wollte euch informieren, dass ich positiv auf COVID-19 getestet worden bin", schrieb Coric auf Twitter. Er wolle, dass alle, die mit ihm in den vergangenen Tagen in Kontakt waren, einen Test machen. 

"Mir geht es gut, ich habe keine Symptome", teilte Coric weiter mit. Der Weltranglisten-33 hatte beim zweiten Teil der Serie in der kroatischen Hafenstadt Zadar unter anderem gegen Dimitrow, aber auch gegen Djokovic gespielt. In einer Parallelgruppe nahm auch Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev teil. Das Finale, bei dem Djokovic gegen den Russen Andrej Rublew hätte spielen sollen, wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt.

Auch Dimitrov ruft Kontaktpersonen zu Test auf

Dimitrov hatte bereits am Sonntagabend bei Instagram seinen Positivtest bekanntgemacht, nachdem der am Samstag aus der Adria-Tour ausgestiegen war. "Ich bin in Monaco positiv auf COVID-19 getestet worden", schrieb Dimitrov und postete ein Foto, das ihn im Krankenbett zeigt. Er wolle dafür sorgen, dass jeder, mit dem er in den vergangenen Tagen Kontakt gehabt habe, sich einem Test unterziehe, schrieb auch Dimitrov. Er sei inzwischen "wieder zu Hause" und erhole sich.

Die Turnierserie stand bereits zuvor wegen ihrer laschen Hygienebestimmungen in der Kritik. Bei den Spielen waren Zuschauer zugelassen, ein Sicherheitsabstand von einem Meter wurde aber nicht eingehalten, wie auf Fernsehaufnahmen zu sehen war. 

Dimitrov hatte am Samstag in Zadar gegen Coric 1:4, 1:4 verloren. Nach dem Match gab Dimitrov seinem Gegner und dem Stuhl-Schiedsrichter nicht die Hand, sondern suchte nur Kontakt von Faust zu Faust. Sein ebenfalls für Samstag vorgesehener zweiter Einsatz gegen den Serben Pedja Krstin wurde abgesagt. Für Dimitrov, der am Sonntag im Gruppenspiel gegen Djokovic hätte antreten sollen, sprang der Kroate Nino Serdarusic ein. 

Harsche Kritik, keine Einsicht

Das Event hatte am vergangenen Wochenende, als es in Serbiens Hauptstadt Belgrad Station machte, viel Kritik hervorgerufen. Die Zuschauerränge waren prall gefüllt, die Spieler umarmten sich, und sie feierten anschließend ausgelassen in einem Club.

Dass er und seine Kollegen etwas falsch gemacht hatten, wollte Turnier-Organisator Djokovic aber nicht gelten lassen: "Den Regeln und Maßnahmen, die von den Institutionen der Regierung und der öffentlichen Gesundheit festgelegt wurden, sind wir vom ersten Tag an gefolgt. Wir haben die Linien nicht überschritten", rechtfertige er sich. Laut serbischen Medien wolle sich Djokovic nicht auf COVID-19 testen lassen, da er keine Symptome habe.

asz/wa (SID, dpa)