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Zwei Terrorverdächtige in Istanbul gefasst

4. Juli 2016

Fortschritte im Anti-Terror-Kampf: Die Polizei hat am Atatürk-Flughafen in Istanbul zwei mutmaßliche IS-Mitglieder festgesetzt. Nach dem Selbstmordanschlag auf dem Airport waren bereits 13 Haftbefehle erlassen worden.

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Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen in Istanbul (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/M. Sezer

Knapp eine Woche nach dem verheerenden Terroranschlag am Atatürk-Flughafen der türkischen Metropole sind dort zwei mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur Dogan meldet, soll es sich um zwei Männer aus Kirgistan im Alter von 25 und 35 Jahren handeln.

Im Gepäck der Festgenommenen seien Nachtsichtfernrohre, militärische Kleidung und zwei Pässe gefunden worden, die nicht ihnen gehören. Die Männer werden von Anti-Terror-Einheiten verhört. Der Sender CNN Türk berichtet, die Reisenden seien in der Ankunftshalle aufgegriffen worden. Sie seien der Polizei bei einer "Risikoanalyse" aufgefallen, meldet der Sender weiter, ohne Details zu nennen. Am Flughafen Atatürk waren nach dem blutigen Anschlag Sondereinheiten der Polizei stationiert worden.

45 Todesopfer

Die türkischen Behörden arbeiten derzeit an der Aufklärung des Dreifach-Anschlags vom 28. Juni. Die Zahl der Todesopfer ist inzwischen auf 45 gestiegen. Zusätzlich kamen die drei Selbstmordattentäter ums Leben. Etwa 240 Menschen wurden verletzt, darunter eine Deutsche. Von den Verletzten werden 49 noch immer im Krankenhaus behandelt, unter ihnen 17 auf der Intensivstation.

Die drei Attentäter stammten nach Angaben der Regierung aus Russland, Usbekistan und Kirgistan. Aus den früheren Sowjet-Republiken in Zentralasien erhält der "Islamische Staat" starke Unterstützung für seine Kampfeinsätze im Irak und in Syrien. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach im Oktober 2015 von bis zu 7000 IS-Kämpfern aus den Ex-Sowjetrepubliken.

13 Mordanklagen

Nach dem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen haben die türkischen Behörden bereits 13 Verdächtige wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Mordes angeklagt und inhaftiert. Unter den Angeklagten seien zehn Türken, berichtete die Agentur Dogan. Die Staatsanwaltschaft werfe ihnen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Mitwirkung an vorsätzlicher Tötung vor. Der Hauptverdächtige habe einen Tag vor dem Attentat mit einem der drei Selbstmordattentäter telefoniert. Zu dem Anschlag am Atatürk-Flughafen bekannte sich bislang niemand. Die türkischen Behörden machen den IS dafür verantwortlich.

kle/mak (afp, dpa, ape, rtr)