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Zurück nach Wittenberg

Gerd Schmitz

"Wege zu Luther", unter diesem Motto werben die Städte Eisleben, Wittenberg, Eisenach und Erfurt weltweit um Gäste. Eine Reise durch das Leben des Reformators Martin Luther, Teil 3: Die Wartburg und das Ende.

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Die Wartburg: die berühmteste Burg DeutschlandsBild: AP

Am Lutherbrunnen im Luthergrund, in einem wunderschönen Talgrund in der Nähe von Steinach, erinnert ein großes Luther-Denkmal an die fingierte Festnahme des Theologen, der sich weigerte, seine Lehren öffentlich zu widerrufen. Die Inschrift lautet: "Hier wurde Dr. Martin Luther am 4. Mai 1521 auf Befehl Friedrichs des Weisen, Kurfürsten von Sachsen, aufgehoben und nach Schloss Wartburg geführet."

Junker Jörg

Luther übersetzt die Bibel
Luther übersetzt die Bibel

Auf der berühmtesten Burg Deutschlands, der Wartburg hoch über Eisenach, befindet sich die Lutherstube. Die Burg ist seit ein paar Jahren Weltkulturerbe der UNESCO. Hier soll 1206 der berühmte Sängerwettstreit stattgefunden haben, der Richard Wagner zu seiner Oper "Tannhäuser" angeregt hat. Hier trafen sich am 18. und 19. Oktober 1817 über 500 studentische Burschenschaften, um für die Abschaffung der Kleinstaaterei und die Gewährung bürgerlicher Freiheiten einzutreten.

Und hier hielt sich elf Monate lang Martin Luther als "Junker Jörg" auf. Das belegen in den Wänden entdeckte Daten und Namenszüge aus dem 16. Jahrhundert, als es bereits eine Lutherverehrung gab. Luthers Stube in der Vogtei der Vorburg ist bis heute weitgehend erhalten.

Zurück nach Wittenberg

In seiner stillen Stube übersetzte Luther das Neue Testament aus dem griechischen Original ins Deutsche, in einem volkstümlichen und bilderreichen Stil, den jedermann verstehen konnte. Zahlreiche Redewendungen sind heute geflügelte Worte. Seine Übersetzung war so etwas wie das Gründungsdokument einer damals schon einigermaßen einheitlichen deutschen Sprache.

Martin Luther
LutherBild: DW

Nach seiner Rückkehr von der Wartburg lebte Luther ständig in Wittenberg. Am 28. Januar 1546 kam er, bereits todkrank, noch einmal in seine Geburtsstadt Eisleben. Die Grafen von Mansfeld hatten ihn gebeten, ihre Erbstreitigkeiten zu schlichten. Hier starb Luther am 18. Februar 1546. Der Leichnam wurde zunächst in der Andreaskirche aufgebahrt. Nach der Trauerfeier wurde der Sarg mit feierlichem Geleit nach Wittenberg überführt, wo er in der Schlosskirche beigesetzt wurde. In seiner Geburtsstadt Eisleben wurde Luthers Sterbehaus 1894 als Gedenkstätte eingerichtet.