Flüchtlingsschiffe, die nicht in Mittelmeerhäfen anlegen dürfen. Gelbwesten-Proteste in Frankreich. Juristen, die in Polen um den Rechtsstaat kämpfen müssen. Ein Europäisches Parlament, dem es an legislativer Kompetenz fehlt. In der Wahrnehmung der Bürger überwiegt eine wuchernde Brüsseler Bürokratie und undurchsichtige Entscheidungswege. Noch nie erweckte die Europäische Union einen schwächeren Eindruck. Das Bild: Uneinigkeit, Nationalstaatlichkeit vor europäischer Gemeinschaft und Zerstrittenheit in wichtigen Fragen. Rücken die Ziele der Gründerväter, die Europa stark gemacht haben, in den Hintergrund? Sind Demokratie, Freiheit und Wohlstand durch den Aufstieg des Rechtspopulismus gefährdet? Schafft es die Generation der Enkel und Urenkel, die sich aufmacht, die alten Ziele und Werte wieder neu zu beleben, Europa zu retten? In unserer Dokumentation begleiten wir vier junge Europäer bei ihrem Engagement für ein besseres Europa. Da sind: die Französin Colombe Cahen-Salvador mit ihrer Vision einer paneuropäischen Partei; der Grieche Sotiris Sideris, der Geflüchteten bei der Integration hilft, und die polnische Anwältin Beata Siemieniako, die in Warschau ihre Mandanten gegen staatliche Repressionen und soziale Ungerechtigkeit vertritt. Und Ksenia Eroshina, eine Berlinerin, trägt als sogenannte "Zweitzeugin", die Lebensgeschichte des Holocaust-Überlebenden Gebhard Baader in Schulen und Jugendeinrichtungen weiter. Beide, die 25-Jährige und der 91-Jährige, sind davon überzeugt, dass sich die schrecklichen Ereignisse der Nazi-Zeit nicht wiederholen dürfen. Die Protagonisten setzen sich dafür ein, dass der Traum von einem geeinten Europa in Frieden und Freiheit, der vor mehr als 70 Jahren begann, weiter lebt. Finden sie Gehör? Sind sie die Zukunft eines neuen Europas oder bleiben ihre Stimmen zu schwach? Ist das politische Engagement der Jugend für Europa und junge paneuropäische Parteien nur ein vorübergehendes Phänomen?