Zehn Gründe für Sachsen-Anhalt

Die verwunschene Parklandschaft zählt zu den bedeutendsten Kulturanlagen Europas. Angelegt im 18. Jahrhundert nach englischem Vorbild verbindet sie Natur, Architektur und Bildende Kunst. Die Gartenanlage mit zahlreichen Gebäuden wie dem klassizistischen Wörlitzer Schloss konnte originalgetreu erhalten und restauriert werden. Das Ensemble gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Das Städtchen Quedlinburg nördlich vom Harz ist nicht nur berühmt für seinen weithin sichtbaren Dom. Auch unterhalb des Schlossbergs können Besucher wie in einem Freilichtmuseum wandeln: durch verwinkelte Gassen mit historischem Kopfsteinpflaster und vorbei an 2000 Fachwerkhäusern. Schon im Jahr 994 bekam Quedlinburg das Stadtrecht und war lange Sitz der Königspfalz.

Auch das Wahrzeichen der Landeshauptstadt Magdeburg ist der Dom. Doch nicht nur auf ihr mittelalterliches Erbe sind die Magdeburger stolz. Moderne Facetten wie die hier abgebildete Grüne Zitadelle zählen zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Als eines der letzten Projekte des österreichischen Architekten Friedrich Hundertwasser wurde es 2005, wenige Jahre nach dessen Tod, fertiggestellt.

Die größte Stadt Sachsen-Anhalts ist Halle an der Saale. Hier wurde 1685 der Barock-Komponist Georg Friedrich Händel geboren. Die offizielle Umbenennung in "Händelstadt Halle" scheiterte zwar, als Werbefigur eignet sich der wohlbeleibte Musiker dennoch. Neben dem Denkmal im Zentrum können Touristen sein Geburtshaus besuchen, das heute ein Museum ist.

Der Harz ist ein bekanntes Mittelgebirge in Sachsen-Anhalt. Der Sage nach treffen sich hier jedes Jahr zum Tanz in den Mai die Hexen, um den Winter zu vertreiben. Schon Dichterfürst Goethe verewigte diesen Hexentanz in seinem "Faust". Bis heute gibt es am 30. April zahlreiche Feste rund um den Harz, bei denen sich die Menschen als Hexen verkleiden.

Die Elbe verläuft quer durch das Bundesland Sachsen-Anhalt. Das Einzigartige: Ihr Flussbett ist auf diesem Abschnitt weitgehend naturbelassen und bietet bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum. Die UNESCO ernannte die Auenlandschaft 1997 zum Biosphärenreservat. Bei Touristen beliebt ist der Elberadweg, der immer am Fluss entlang mitten durch das Naturschutzgebiet führt.

Zwar wurde die Staatliche Bauhausschule für Architektur, Kunst und Design 1919 im thüringischen Weimar gegründet. 1925 musste sie jedoch nach Dessau umziehen, wo sie für viele Jahre stilbildend für ganze Generationen wurde. Aus dieser Zeit stammen die denkmalgeschützten Meisterhäuser von Bauhaus-Gründer Walter Gropius. Besucher können die Werkstätten besichtigen und im Atelierflügel übernachten.

Das Denkmal des großen Reformators ist das Wahrzeichen der Lutherstadt Wittenberg. Am 31. Oktober 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen ans Tor der Schlosskirche und leitete so die Trennung von katholischer und evangelischer Kirche ein. Heute blickt der bronzene Luther protestantisch streng auf Touristen und Einheimische.

Nicht jeder denkt bei deutschem Weinanbau an das Gebiet zwischen Saale und Unstrut. Dabei werden auf den nördlichsten Weinbergen Deutschlands seit über 1000 Jahren edle Tropfen gekeltert. Heute kümmern sich 60 Weingüter um die Verbesserung der Qualitätsweine, auch Biowinzer pflanzen ihre Reben an. Typisch sind Silvaner, Grauburgunder und als Rotwein Portugieser.

Der Braunkohle-Tagebau hat in Sachsen-Anhalt seine Spuren in der Landschaft hinterlassen. Kreative Köpfe haben daraus eine touristische Attraktion gemacht: Die Baggerriesen von Ferropolis finden sich inzwischen in jedem Reiseführer wieder. Seit 2005 gehört die "Stadt aus Eisen" zur europäischen Route der Industriekultur. Im Sommer wird sie zur Kulisse für Konzerte und Events.