Zehn Gründe für den Berliner Mauerweg
Vor 60 Jahren begann der Bau der Berliner Mauer. Von 1961 bis 1989 teilte sie die Stadt und schottete den Westteil vom Umland ab. Der Berliner Mauerweg hält die Erinnerung wach.
Der Mauerweg
28 Jahre lang trennte die Mauer Ost- und Westberlin. Seit 1989 sind die Stadt und Deutschland wieder vereint. Von der Vergangenheit als geteilte Stadt ist immer weniger zu sehen. Wo genau verlief die Mauer? Wie lebten die Menschen in ihrem Schatten? Der Berliner Mauerweg gibt Antworten. Auf 160 Kilometern führt er durch und um die Stadt.
Gedenkstätte Berliner Mauer
Die Tour kann im Prinzip an jedem Ort beginnen, zu Fuß oder mit dem Rad. Ein guter Auftakt ist die Gedenkstätte Berliner Mauer. Auf 1,4 Kilometern folgt sie dem Mauerverlauf entlang der Bernauer Straße. Sie zeigt die mörderische Architektur der Grenzanlagen und erinnert an jene Menschen, die hier ihr Leben verloren.
Pflastersteine im Asphalt
Ein fast sechs Kilometer langes Doppelband aus Kopfsteinpflaster hilft, sich den Verlauf der Mauer vorzustellen. Wo war Ost, wo war West? In unregelmäßigen Abständen gibt ein Bronzeband mit der Aufschrift: "Berliner Mauer 1961-1989" die Antwort: Diese Schrift kann nämlich nur lesen, wer auf der ehemaligen Westseite der Mauer steht.
Brandenburger Tor
Wer dem Mauerverlauf Richtung Mitte folgt, landet im heutigen Regierungsviertel an der Spree und am Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor. Der Mauerbau hatte das Brandenburger Tor isoliert, weder vom Westen noch vom Osten war es zugänglich. Und so wurde es weltweit zu einem Symbol der Teilung. Heute ist es Deutschlands Symbol der Einheit.
Checkpoint Charlie
Von allen ehemaligen Grenzübergängen der Stadt ist er der berühmteste: Checkpoint Charlie. Original ist hier nichts mehr, der Kontrollpunkt ist ein Remake aus dem Jahr 2000, umrahmt von Souvenirläden und Fast-Food-Restaurants.
DDR-Wachtürme
Auf der Ostseite gab es entlang der Mauer mehr als 300 Wachtürme. Rund um die Uhr schoben Soldaten Wache in der Turmkanzel, den Grenzstreifen im Blick, die Waffen im Anschlag. Heute sind nur noch drei Türme erhalten, alle sind denkmalgeschützt. Dieser liegt ziemlich versteckt in einer Seitenstraße am Potsdamer Platz. Er kann besichtigt werden.
East Side Gallery
Auch hier führt der Mauerweg vorbei, am längsten erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer. Die West-Seite der Berliner Mauer war für ihre bunten Graffiti berühmt. Die Ost-Seite dagegen war grau. Internationale Künstler brachten 1990 Farbe ins Spiel. Sie bemalten im Bezirk Berlin-Friedrichshain 1,3 Kilometer Ost-Mauer und schufen die längste Open-Air Galerie der Welt.
Glienicker Brücke
Der größte Teil des Mauerwegs verläuft über 110 Kilometer entlang der Berliner Stadtgrenze zum Umland. Ein Highlight ist die Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam, Schauplatz spektakulärer Agentenaustausch-Aktionen während des Kalten Krieges. Ein Deal, der im Jahr 1962 Furore machte, lieferte die Vorlage für großes Hollywood Kino - Steven Spielbergs "Bridge of Spies" mit Tom Hanks.
Museum im Grenzturm
Weite Strecken des Mauerwegs führen durch Wälder, an Flüssen vorbei, durch Wiesen und Felder. Die Natur um Berlin war häufig Schauplatz riskanter Fluchtversuche, an schmalen Stellen der Havel zum Beispiel. Die Grenze teilte Ortschaften und trennte Familien - wie in Nieder Neuendorf bei Hennigsdorf, 20 Kilometer nördlich von Berlin. Dort erzählt das Museum im Grenzturm vom Leben mit der Mauer.
Zeit der Kirschen
Tausende japanische Kirschbäume säumen Abschnitte des Mauerwegs, gespendet von Japanern aus Freude über die Deutsche Wiedervereinigung. Sie verwandeln den Mauerweg jedes Jahr im Frühling in ein rosa Blütenmeer. Diese hier stehen unterhalb der Bösebrücke in der Nähe der Bornholmer Straße. Der dortige Grenzübergang war der erste, der in der Nacht des Mauerfalls am 9. November 1989 öffnete.