Zehn Gründe für das Wattenmeer
Vor der deutschen, dänischen und niederländischen Küste erstrecken sich in der Nordsee 500 Kilometer Schlicklandschaft. Es ist das größte Wattgebiet der Welt. Seit zehn Jahren gehört es zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Leben im Rhythmus der Gezeiten
Beliebte Urlaubsziele im Wattenmeer sind die vielen Inseln, die der Nordseeküste vorgelagert sind. Hier Baltrum, die kleinste der ostfriesischen Inseln. Bei allen Inseln gleich: Zwischen der dem Festland zugewandten Seite und der Küste erstreckt sich das Watt. Zweimal am Tag zieht sich bei Ebbe das Wasser zurück. Dann kann man den Meeresboden betreten - ganz ohne Taucherausrüstung.
Barfuß im Schlick
Bei einer geführten Wanderung mit einem Ranger erfährt man viel Wissenswertes über die Bewohner dieses extremen Lebensraums: Ein Wattwurm zum Beispiel schichtet jedes Jahr etwa 25 Kilogramm Sand um und versorgt damit andere Meeresbewohner mit Sauerstoff. Insgesamt leben mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten im Watt, darunter Fische, Schalentiere und Vögel.
Die meistfotografierten Bewohner
Alle wollen sie sehen: Seehunde. Die Sandbänke des Wattenmeers sind ihr Zuhause, hier räkeln sie sich nicht nur faul in der Sonne, hier kommen auch die Robben-Babies zur Welt. Das ist zwischen Anfang Juni und Juli der Fall. Ausflugsboote bringen Touristen dann in respektvollem Abstand raus zu den Seehundbänken.
Grünes Wunder
Zum Ökosystem Wattenmeer gehört nicht nur der Schlick und das Wasser. Auch Dünen, Strände und Salzwiesen prägen die Landschaft. Besonders die Pflanzen der Salzwiesen sind wahre Überlebenskünstler - sie werden regelmäßig vom Meer überflutet. Ein perfektes Rast- und Brutgebiet für viele Vogelarten. Immer gut: ein Fernglas im Gepäck.
Haus am Meer
Reetgedeckte Giebelhäuser mit tief gezogenen Dächern, die gegen den rauen Wind schützen, sind sind typisch für die deutsche Nordsee. Viele werden als Ferienhäuser vermietet. Dieses hübsche Exemplar steht auf der Insel Amrum. Das Dach ist aus Schilfrohr, dem sogenannten Reet, das quasi vor der Haustür wächst. So ein Dach zu decken, ist eine nur noch von Wenigen beherrschte Handwerkskunst.
Hafenstädte
Viele Orte an der Küste blicken auf eine lange Tradition als Hafenstadt zurück. Das gilt auch für das bezaubernde Husum. Den Binnenhafen gibt es schon seit dem Mittelalter. Heute tummeln sich vor der maritimen Kulisse die Touristen. In die alten Lagerhäuser sind Restaurants eingezogen. Erst ein Stadtbummel, dann raus ins Watt - das geht in Husum wunderbar.
Die Halligen
Von Husum aus kann man zum Beispiel die Hallig Hooge besuchen, mit dem Schiff nur bei Flut zu erreichen. Ein winziger Fleck Land, den Naturelementen ausgeliefert. Die Bewohner bauen ihre Häuser zum Schutz vor Sturmfluten traditionell auf sogenannte Warften. Wenn es "Land unter" heißt, ist von einer Hallig nur noch die Warft zu sehen. Der Rest ist überflutet. Hier zu leben verlangt eindeutig Mut.
Endlich Urlaub
Deutlich entspannter ist das Leben auf den Inseln. Es verspricht Sommervergnügen pur. Die Inseln mit ihren kilometerlangen feinen Sandstränden sind in den Sommermonaten zuverlässig ausgebucht. Und die Strandkörbe ebenso. Hier kann man windgeschützt ein Nickerchen machen, die Füße mal hochlegen oder einen Imbiss einnehmen. Ein Mini-Haus am Meer.
Wind und Wellen
Segeln, Surfen, Tauchen, Schwimmen, das Wattenmeer lässt keine Wünsche offen. Besonders beliebt ist Kitesurfen, so wie hier in St. Peter-Ording. Doch da, wo Vögel und Robben ihre Schutzzonen haben, gelten für Sportler besondere Auflagen. Ihnen werden spezielle Reviere zugewiesen, die durch Bojen gekennzeichnet sind. Die Wasserschutzpolizei kontrolliert, ob sich die Sportler daran halten.
Wunderwelt Watt
Wenn es regnet - was häufiger vorkommt - ist das Multimar Wattforums in Tönning eine gute Adresse. Es ist das größte Besucherzentrum für den Nationalpark und das Weltnaturerbe Wattenmeer in Schleswig-Holstein. Highlights sind die 37 Nordsee-Aquarien mit 280 Tierarten, das echte Pottwalskelett und der Taucher, der zweimal pro Woche die Fischschwärme im Großaquarium füttert.