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Politik

Zahl der Atomtransporte kaum verändert

29. April 2018

Der Atomausstieg ist seit Jahren beschlossen, zehn Reaktoren sind vom Netz - doch die Atomtransporte werden offenbar nicht weniger. Die Grünen fordern daher, zwei Atomfabriken zu schließen.

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Der erste von drei Castorbehältern wird im Juni 2017 am Kernkraftwerk in Obrigheim zu einem Transportschiff gebracht
Der erste von drei Castorbehältern wird im Juni 2017 am Kernkraftwerk in Obrigheim zu einem Transportschiff gebrachtBild: picture-alliance/dpa/C. Schmidt

Die Zahl der Atomtransporte in Deutschland ist nach einem Medienbericht in den vergangenen Jahren trotz Atomausstiegs nahezu gleichgeblieben. 2017 waren es 338 Transporte, in den beiden Jahren zuvor 308 beziehungsweise 333. Dies geht der Tageszeitung "Die Welt" zufolge aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor.

2014 und 2013 gab es demnach 365 beziehungsweise 362 Transporte. Höher war die Zahl 2012 (428). 2011, im Jahr der Fukushima-Katastrophe in Japan, gab es 287 Transporte. Seit 2011 gingen zehn deutsche Atomkraftwerke vom Netz. Die verbliebenen sieben Meiler sollen bis Ende 2022 abgeschaltet werden. 

Protest der Umweltschutzorganisation "Robin Wood" gegen einen Atomtransport auf dem Neckar
Protest der Umweltschutzorganisation "Robin Wood" im Juni 2017 gegen einen Atomtransport auf dem Neckar Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Die Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, Sylvia Kotting-Uhl (Grüne), forderte in der Zeitung, nach dem Abschalten der letzten Kernkraftwerke in Deutschland auch die Brennelementefabrik in Lingen und die Urananreicherungsanlage in Gronau zu schließen. "Die beiden deutschen Atomfabriken sind Hauptverursacher der Atomtransporte hierzulande", sagte Kotting-Uhl. Die Schließung der Fabriken würde "die Atomtransporte durch Deutschland auf einen Schlag massiv reduzieren", sagte die Grünen-Politikerin. 

stu/he (dpa, afp)