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WM-Ticket zum Greifen nah

Olivia Fritz4. September 2013

Die deutsche Fußball-Nationalelf kann sich in den nächsten Tagen vorzeitig für die WM in Brasilien qualifizieren. Im Fokus steht dabei vor allem die Defensive. Bundestrainer Löw gibt ein waghalsiges Versprechen.

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FIFA-General-Sekretär Jerome Valcke und Brasiliens Sport- Minister Aldo Rebelo halten ein überdimensioniertes Fußballticket für die WM in Brasilien in die Kamera. (Foto: YASUYOSHI CHIBA/AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images

Es ist fast geschafft: Schon am Dienstag (10.09.2013) könnte die DFB-Elf nach erfolgreichen Spielen gegen Österreich und die Färöer die WM-Qualifikation vorzeitig in der Tasche haben. "Wir haben nichts zu verschenken. Der Ernst der Situation ist uns völlig bewusst", erklärt Bundestrainer Joachim Löw, der vor allem die Defensive stärken will: Neun Gegentore in den letzten drei Spielen sind deutlich zu viele für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf dem Weg zur Weltmeisterschaft in Brasilien.

Beim 3:3 im Testspiel gegen Paraguay zum Saisonauftakt geriet die DFB-Viererkette zuletzt wieder einmal torreich unter die Räder, das soll im ersten Pflichtspiel der WM-Saison nicht geschehen: "Wir schießen auf jeden Fall mehr Tore gegen Österreich, als wir bekommen", legt sich Löw fest und verspricht damit für das viertletzte WM-Qualifikationsspiel (Freitag, 06.09.2013, 20:45 Uhr MESZ) mehr Stabilität in der Abwehr. "Die Mannschaft muss offensiv verteidigen", fordert Löw und erinnert: "Wenn wir kompakt waren, haben wir gute Spiele gemacht und gewonnen." Auch die Bilanz spricht für einen deutschen Sieg: Seit 82 Jahren haben die Österreicher kein Länderspiel in Deutschland gewonnen und die letzten acht Aufeinandertreffen allesamt verloren.

Österreich mit neun Bundesliga-Legionären

Vier Tage nach dem Nachbarschaftsduell tritt die deutsche Elf auswärts bei Außenseiter Färöer an (Dienstag, 10.09.2013, 20:45 Uhr MESZ) und könnte dann schon als Gruppensieger feststehen und damit das Ticket für Brasilien lösen. Sollte Deutschland gegen den Tabellen-Zweiten Österreich allerdings verlieren, könnte es noch einmal spannend werden: Österreich würde auf zwei Punkte an Deutschland in der Tabelle der Gruppe C heranrücken. Im Oktober stehen dann noch die restlichen zwei WM-Qualifikationsspiele gegen Irland (11.10.2013 / Köln) und Schweden (15.10.2013 / Stockholm) an.

Löws Trainerkollege beim Team Austria Marcel Koller - bestens bekannt aus seiner Zeit in Köln und Bochum - setzt gegen die DFB-Elf auf zehn Spieler, die in der Bundesliga spielen. Unter anderem stehen David Alaba vom FC Bayern München, Christian Fuchs vom FC Schalke 04 und Martin Harnik vom VfB Stuttgart im österreichischen Kader. Der Schweizer Koller arbeite mit einer auf Konter ausgerichteten Taktik und mit einer hochmotivierten Mannschaft, glaubt Löw: "Sie spielen gutes Pressing und ein gutes Umschaltspiel nach vorne." Koller sei ein Grund dafür, "dass diese Mannschaft viel organisierter und 'schweizerischer' spielt."

Bastian Schweinsteiger (r) und David Alaba im Zweikampf. (Foto: Friso Gentsch dpa/lnw)
David Alaba (r.) ist Österreichs erfolgreichster NationalspielerBild: picture-alliance/dpa

Abschiede und Rekorde

Spielmacher Mesut Özil stand vor allem wegen seines spektakulären Wechsels von Real Madrid zum FC Arsenal im Mittelpunkt. Zeitweise drehte sich in den letzten Tagen alles um ihn und nicht mehr um das Spiel gegen Österreich. Doch die Konzentration im Team sei nun zurückgekehrt, versichert Löw: "Mesut ist mit dem Wechsel absolut zufrieden. Im Training war ihm absolut nichts anzumerken."

Miroslav Klose steht weiter vor seinem Torrekord: Mit 67 bisher erzielten Länderspieltoren hat Klose nur ein einziges weniger als Gerd Müller. Nun könnte er - nachdem er es zuletzt in seinem "Heimspiel" in Kaiserslautern gegen Paraguay verpasste - in Müllers "Wohnzimmer" im Münchener Stadion mit dem "Bomber der Nation" gleichziehen. Kapitän Philipp Lahm hat zwar noch nicht so viele Tore erzielt, darf aber trotzdem in einen elitären Kreis rücken: Gegen Österreich bestreitet Lahm sein 100. Länderspiel – nur zehn andere Spieler haben mindestens so oft für Deutschland auf dem Platz gestanden. Lahms Vorgänger, Ex-Kapitän Michael Ballack hat es übrigens nur auf 98 Einsätze gebracht. Ballack wird in der ausverkauften Münchener Arena ebenfalls kurz im Fokus stehen und vor der Partie offiziell verabschiedet.

Philipp Lahm feiert auf Knieen rutschend ein Tor. (Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach)
Lahm steht vor einem JubiläumsspielBild: Reuters

Bei der deutschen Elf gibt es einige verletzungsbedingte Ausfälle. So muss Löw auf Bastian Schweinsteiger, Mario Götze, Ilkay Gündogan, Marcell Jansen und Lukas Podolski verzichten. Gegen Österreich steht kein Debütant im Kade. Mit Sidney Sam und Max Kruse bekommen immerhin zwei Spieler, die bei der USA-Reise debütierten, eine Chance.

Bei der Deutschen Welle verpassen Sie kein Tor! Wir übertragen das WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Österreichin München live. Der Livestream startet am Freitag, 06.10.2013 um 20:30 Uhr MESZ.