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Winterabschied auf Friesisch

Wer am 21. Februar 2003 in den Abendstunden einen Spaziergang auf den Nordfriesischen Inseln macht, wird Zeuge eines alten friesischen Brauchtums: dem Biikebrennen.

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Winter-Event BiikebrennenBild: Nordsee-Tourismus-Service

Es sind die Dämonen des Winters, die vertrieben werden sollen. Mit Feuerrede, Musik und Tanz soll das gelingen, denn die Dämonen fürchten nichts so sehr, wie die hell lodernden Flammen der Biike (altfriesisch für Leuchtfeuer). Die Ursprünge dieser Tradition liegen im Dunkeln. Man vermutet ihre Wurzeln in einem heidnischen Ritual.

Gruß ans Festland

Lagerfeuer
Bild: Illuscope

Mit der Zeit gewann das Biikebrennen unterschiedliche Bedeutungen, die sich zum Teil auch heute noch finden. So will man mit dem Feuer nicht nur den Frühling wecken, sondern glaubt auch an die heilende und versöhnende Kraft der Flammen. Mit dem Schein des Feuers werden die Menschen auf dem Festland gegrüßt. Liebende finden im gemeinsamen Sprung über die Glut ihr Glück.

Der Brauch des Biikebrennens umfasst auch kulinarische Aspekte: Nach dem Feuerspektakel stärken sich alle Beteiligten mit Teepunsch beim traditionellen Grünkohlessen.

Volksfest für Jung und Alt

Fackellauf
Auf der Insel Sylt zog man schon zur heidnischen Zeit mit Fackeln den Biikefeuern entgegen - ein Brauch, der sich bis heute gehalten hat.Bild: Nordsee-Tourismus-Service

Das Biikebrennen ist mittlerweile ein richtiges Volksfest geworden, bei dem sich Jung und Alt mit Begeisterung beteiligen und auf traditionelle kulturelle Werte besinnen. Über 60 Orte pflegen den Brauch, und jeder einzelne hat den Ehrgeiz, das schönste Feuer zu zünden. Doch nicht nur wegen des Biikefeuers lohnt sich im Februar der Besuch an der Nordseeküste. Sehenswert ist beispielsweise auch der Sylter Biike-Markt in List oder der Petritanz in Wenningstedt.

Erholung finden Nordsee-Reisende bei Spaziergängen durch die Dünenlandschaft Amrums oder beim Bummeln durch die alten Inseldörfer. Besonders Unternehmungslustige können sich gemeinsam mit den Mitarbeitern der Schutzstation Wattenmeer auf die "Spuren des Wattwurms" begeben. (pg)