Fotoarbeiten von Wim Wenders
17. September 2015Es sind unwirtliche Orte, aber sie ziehen den Betrachter magisch an: In einer Ausstellung der Galerie "Blain|Southern" in Berlin zeigt der vielfach preisgekrönte Regisseur Wim Wenders etliche seiner Fotoarbeiten. "Ich bin seit 30 Jahren zur Hälfte meines Berufslebens Fotograf", sagte er im Vorfeld. Als Filmemacher sei er Geschichtenerzähler, als Fotograf das Gegenteil: "Da bin ich der Sammler von Geschichten."
Die farbigen Bilder, bis zu viereinhalb Meter breite Großformate, zeigen meist öde, einsame Landschaften in Deutschland und den USA seit 1960, einige Arbeiten sind erstmals zu sehen."
USA, Brandenburg, Berlin ...
Er sei aber kein Landschaftsfotograf, betonte Wenders ("Paris, Texas", "Der Himmel über Berlin", “Das Salz der Erde”, "Pina") ausdrücklich. "Mich interessieren die Spuren, die Menschen in Landschaften hinterlassen haben, was Landschaften über uns Menschen erzählen." So zeigen zwei Bildern vom Potsdamer Platz, wie rasant sich dieses Stück Land im Herzen Berlins zwischen 1992 und 1995 verändert hat. Ein Foto von einem brandenburgischen Spargelfeld bei Beelitz im vergangenen Jahr macht deutlich, was die Arbeit in diesen schier endlos scheinenden Sanddünen bedeuten mag.
Berlin Art Week
Die Schau mit dem Titel "Time capsules. By the side of the road" läuft bis zum 14. November und aktuell im Rahmen der 4. Berlin Art Week. Insgesamt sind bei dem stadtweiten Kunstevent bis zum Sonntag mehr als 50 Ausstellungen zu sehen, über 80.000 Besucher werden erwartet. Von Mitte April bis Ende August hatte das Museum Kunstpalast in Wenders Geburtsstadt Düsseldorf eine große Retrospektive seiner Fotoarbeiten zum 70. Geburtstag gezeigt.
kk/suc (dpa)