Willkommen auf der Erde
16. März 2016Bunte Krabben in Indien
Eine der guten Nachrichten: der Fund von fünf neuen Arten der farbenfrohen Süßwasserkrabben in den Westghat. Dieses Gebirge in Indien ist eines der Hotspots der Biodiversität auf der Erde, dank einer großen Vielfalt an Tieren und Pflanzen.
Die neu entdeckten Süßwasserkrabben beeindrucken mit schrillen Farben, von silbergrau bis leuchtend pink. Anders als die Meereskrabben haben sie sich an das Leben an Land angepasst und brauchen lediglich für die Ablage ihrer Eier Süßwasser. Erkenntnisse über die neuen Arten hat die Fachzeitschrift "Zootaxa" im Februar 2016 veröffentlicht.
Oben abgebildet ist Gubernatoriana thackerayi. Diese Krabbenart wurde nach ihrem Entdecker benannt und weist eine Färbung auf, die es so kein zweites Mal unter den Artgenossen gibt. Laufbeine und Panzer sind grell scharlachrot, während die Greifarme auffällig orange sind.
Casper, die Krake
Einige Cephalopoden können ihre Hautfarbe wechseln, um sich zu tarnen. Dieser Oktopus verfügt jedoch nicht über Pigmentzellen und sieht damit dem Gespenst Casper aus dem gleichnamigen Film zum Verwechseln ähnlich.
Flugs erlangte die neue Art Berühmtheit in den sozialen Netzwerken. Gefunden wurde "Casper" in der Nähe der hawaiianischen Insel Necker von Zoologen der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA).
Das Riesenbaby
Sie zählen zu den größen Pflanzen der Welt und verbreiten einen Geruch, der an vergammeltes Fleisch erinnert: Rafflesiais, eine Gattung der Schmarotzerpflanzen. Die meisten von ihnen - darunter auch die Leichenpflanze - finden sich in Ländern Südostasiens wie den Philippinen, die viele seltene und gefährdete Arten beheimaten.
Die erst vor kurzem auf der Philippineninsel Luzon entdeckte Rafflesia consueloae ist die kleinste unter den größten Pflanzen der Welt. Sie ist so klein, dass sie "nur" einen maximalen Durchmesser von bis zu 12,7 cm erreicht. In der Fachzeitschrift "PhytoKeys" wurde sie erstmals im Februar 2016 beschrieben.
Da schimmert doch etwas?
Mehr als hundert neue Reptilien- und Amphipienarten wurden bisher im 21. Jahrhundert in Indien entdeckt. Gerade erst ist eine neue Art hinzugekommen: Ein Team von Wissenschaftlern aus Großbritannien und Indien unter der Leitung von David Gower vom Natural History Museum London entdeckte eine Schlangenart, die sie als "Khaire’s black shieldtail" im wissenschaftlichen Magazin "Zootaxa" beschrieben.
Trotz ihrer außergewöhnlichen Färbung, die eher bei giftigen Tieren vorkommt, gehört die neue Art zu den nichtgiftigen Schlangen. Melanophidium khairei ist die erste beschriebene Art ihrer Gattung seit 144 Jahren.
Zorro ohne Maske
Der hier abgebildete Verwandte der berühmt-berüchtigten Piranhas ist Vegetarier und ernährt sich von Samen, Früchten und Pflanzen. Der neu beschriebene Fisch misst in der Länge etwa 45 cm und wurde in der Mündung des Amazonas, im Westen Brasiliens, gefunden.
Seinen wissenschaftlichen Namen Myloplus zorroi hat er unter anderem der schwarzmaskierten Romanfigur Zorro zu verdanken. Die Ehre teilt sich Zorro aber mit einem bekannten Wissenschaftler. Den Fund hat die Fachzeitschrift "ZooKeys" am 7. März 2016 veröffentlicht.
Der Rockstar unter den Taranteln
US-Wissenschaftler haben erst vor kurzem 14 neue Tarantelarten entdeckt, darunter auch Johnny Cash. Diese Spinne hat schwarzes Haar und wurde in der Nähe des Gefängnisses in Kalifornien gefunden, in dem der berühmte Musiker seinen Song "Folsom Prison Blues" aufnahm.
Auch in Australien sorgte die Entdeckung einer neuen endemischen Spinnenart für Aufsehen unter den Wissenschaftlern. Sie benutzt die Vibrationen des Wasser, um sich fortzubewegen, und frisst Fische und Kröten. Anders als Johnny Cash bekam sie den eher langweiligen Namen Brian.
Weitverbreitete Nachbarschaft
Mehr als 7000 Amphibienarten gibt es auf der ganzen Welt. Unter den Neuentdeckungen 2016 befinden sich unter anderem ein fingernagelgroßer Frosch und der Honnametti-Busch-Frosch in Indien; der asiatische Stroh-Frosch in China; und ein Frosch mit gelben Augenbrauen in Kolumbien.
Eine Froschart toppt diese Neuentdeckungen aber noch: ein seltener Baumfrosch, der auf noble Weise seine Jungen füttert - er galt für mehr als ein Jahrhundert als ausgestorben.