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Wieder Tote bei Taliban-Angriff

30. August 2014

Bei einem Angriff radikalislamischer Taliban auf ein Gebäude des Geheimdiensts im Osten Afghanistans sind mindestens drei Menschen getötet worden. Außerdem sollen fast 50 Menschen verletzt worden sein.

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Afghanistan Taliban verüben Anschlag auf Gebäude des Geheimdienstes in Dschalalabad 30.08.2014
Bild: Reuters

Zunächst sei vor dem Büro des Geheimdiensts NDS in der Stadt Dschalalabad eine Autobombe explodiert, dann hätten Angreifer mit Gewehren das Feuer eröffnet, sagte ein Sprecher des Gouverneurs der Provinz Nangarhar.

Taliban zielen immer wieder auf Geheimdienstmitarbeiter

Vertreter der Taliban bekannten sich in einem Schreiben zu dem Angriff. Der Geheimdienst ist bereits mehrfach Ziel blutiger Anschläge gewesen. Im Dezember 2012 wurde der NDS-Chef Asadullah Chalid von einem Attentäter schwer verletzt, der einen Sprengsatz in seiner Unterwäsche versteckt hatte. Die Taliban verstärkten ihre Angriffe zuletzt wieder und versuchen, Afghanistan zu destabilisieren.

Das Land befindet sich infolge des Streits um den Ausgang der Präsidentschaftswahl Mitte Juni derzeit in einer politischen Krise. Die Behörden des Landes hatten eingestanden, dass Tausende der 8,1 Millionen Wahlzettel gefälscht waren. Die Prüfung der Manipulationen gestaltet sich aber schwierig: Sowohl Präsidentschaftskandidat Abdullah Abdullah als auch sein Konkurrent, der frühere Finanzminister Aschraf Ghani, zogen bei der Neuüberprüfung der Stimmen ihr Beraterteam zurück. Abdullah drohte gleichzeitig damit, eine eigene Regierung zu bilden.

Erst Gewinner, dann Verlierer

Den entscheidenden Wahlgang hatte Abdullah gegen seinen Konkurrenten verloren. Nach vorläufigen Resultaten erhielt der ehemalige Außenminister nur 44 Prozent der Stimmen. Er zweifelt das Ergebnis umso mehr an, als er die erste Runde der Wahl am 5. April klar gewonnen, damals aber die erforderliche Mehrheit von 50 Prozent knapp verfehlt hatte.

Zunächst hatten sich Abdullah und Ghani bereit erklärt, die Stimmen unter Überwachung der Vereinten Nationen neu auszählen zu lassen. Das war als Erfolg von US-Außenminister John Kerry gewertet worden, der zwischen beiden Seiten vermittelt hatte.

haz/det (afp, dpa, ap)