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Politik

Proteste an größter iPhone-Fabrik in China

23. November 2022

Mitarbeiter des Apple-Zulieferers Foxconn wehren sich erneut gegen die Arbeitsbedingungen infolge der chinesischen Corona-Maßnahmen. Videos in den sozialen Medien zeigen Menschen, die Absperrungen niederreißen.

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China - Unruhen bei Apple-Zulieferer Foxconn
Vor dem Apple-Zuliefererwerk in Zhengzhou (Standbild aus einem Video)Bild: REUTERS

Videos in den Onlinediensten Weibo und Twitter zeigen hunderte Menschen, die vor der Fabrik des Apple-Zulieferers Foxconn im zentralchinesischen Zhengzhou auf die Straße gehen, Absperrungen niederreißen und mit Personen in Schutzanzügen aneinandergeraten. Sie geben sich als Foxconn-Mitarbeiter aus.

In einigen Videos beschweren sich Beschäftigte über die ihnen zur Verfügung gestellten Lebensmittel, andere sagen, sie hätten die zugesagten Sonderzahlungen nicht erhalten. "Verteidigt unsere Rechte! Verteidigt unsere Rechte", rufen Dutzende von Arbeitern, die vor einer Polizeikette und einem Polizeifahrzeug mit Blaulicht stehen. Zu sehen ist auf den Videos ein Großaufgebot von Sicherheitskräften mit Schlagstöcken und Plastik-Schutzschildern, die versuchen, die Menschen zurückzudrängen. Dabei kam es offenbar zu Zusammenstößen.

Der Konzern Foxconn bestätigte inzwischen einen "Ausbruch" von Unruhen im Werk Zhengzhou. "Bezüglich jeglicher Gewalt wird das Unternehmen weiterhin mit den Mitarbeitern und der Regierung kommunizieren, um zu verhindern, dass sich ähnliche Vorfälle wiederholen", heißt es in einer Erklärung des Unternehmens.

Rund um das Foxconn-Werk in Zhengzhou war es bereits vor einigen Wochen zu Unruhen gekommen. Tausende Mitarbeiter hatten aus Angst vor einer Corona-Infektion oder den strikten Maßnahmen dagegen die Flucht ergriffen. Foxconn stellte Mitarbeitern daraufhin höhere Löhne in Aussicht, wenn sie sich dafür entscheiden sollten, trotz der Einschränkungen an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.

Leben und arbeiten abgeschottet von der Außenwelt

Aufgrund der Corona-Situation in Zhengzhou arbeiten die Beschäftigten bei Foxconn in einem sogenannten geschlossenen Kreislauf - ein System, bei dem die Mitarbeiter vor Ort leben und arbeiten, abgeschottet von der Außenwelt. Die Arbeiter werden den Angaben zufolge jeden Tag auf Corona getestet und dürfen sich nur im Werk und in ihren Schlafsälen aufhalten. Es ist nicht bekannt, wie viele der rund 200.000 Beschäftigten sich derzeit auf dem Fabrikgelände aufhalten.

Das Werk in Zhengzhou ist die größte iPhone-Fabrik der Welt. 70 Prozent der weltweit hergestellten iPhones stammen von dort. Apple rechnet wegen der Produktionsbeeinträchtigungen mit geringeren Auslieferungen beim iPhone 14. Die Verzögerung in der iPhone-Produktion treffen den Konzern kurz vor Beginn des wichtigen Weihnachtsgeschäfts.

In China gilt unverändert eine strenge Null-COVID-Politik mit Lockdowns, täglichen Massentests, strenger Kontrolle, Kontaktverfolgung und Zwangsquarantäne. Trotzdem hat die Zahl der Neuinfektionen in der Volksrepublik gerade in den vergangenen Wochen wieder stark zugenommen.

qu/se (rtr, afp, dpa, ap)