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Gesellschaft

Mehr als 2000 Neuinfektionen in Deutschland

24. September 2020

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2143 neue Corona-Infektionen gemeldet. Österreich reagiert auf die steigenden Fallzahlen und verbietet "Après Ski". Aber es gibt auch einen Lichtblick.

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Coronavirus | Deutschland | Berlin Hauptbahnhof Teststation
Corona-Teststation am Berliner HauptbahnhofBild: Getty Images/M. Hitij

Am Samstag war mit 2297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekanntgab. Allerdings hatte damals die Zahl der Tests noch deutlich niedriger gelegen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) mindestens 278.070 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus SARS-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9428. Das sind 19 mehr als am Vortag. Rund 246.900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Hochzeit mit Corona-Folgen

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Positivenquote steigt

Zuletzt fiel ein größerer Anteil Corona-Tests positiv aus. Die sogenannte Positivenquote lag in Kalenderwoche 38 bei 1,19 Prozent (Vorwoche: 0,86), wie das RKI in seinem Lagebericht schreibt. Das ist der höchste Wert seit mehr als zehn Wochen.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht von Mittwoch bei 0,79 (Vortag: 0,92). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Keine Après-Ski-Partys mehr

Auch im benachbarten Österreich steigen die Infektionszahlen. Die Regierung verschärft deshalb die Einschränkungen. So wird in diesem Winter auf den Après-Ski in der bisherigen Form verzichtet. Gedrängtes Stehen soll es in Bars und auf Terrassen nicht mehr geben, Essen und Getränke dürfen nur noch im Sitzen konsumiert werden. Das kündigte Kanzler Sebastian Kurz an. "Ski-Vergnügen ja, aber ohne Après-Ski", fasste Kurz zusammen.

Österreich Corona-Pandemie Ischgl
Bild: picture-alliance/dpa/J. Gruber

Bei Partys im für seine Après-Ski-Szene berühmten Tiroler Skiort Ischgl hatten sich in der vergangenen Saison viele Touristen gerade auch aus Deutschland mit dem Coronavirus angesteckt. Tirols Landeschef Günther Platter begrüßte die Regeln. Après-Ski mache nur drei Prozent der Wertschöpfung im Wintertourismus seines Bundeslands aus. Die Après-Ski-Regeln sind Teil eines Gesamtkonzepts für den Ski-Tourismus.

Eindringliche EU-Warnung 

Wegen überall steigender Corona-Zahlen hat EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides die EU-Staaten eindringlich aufgefordert, sofort gegenzusteuern. "Das ist womöglich unsere letzte Chance, eine Wiederholung des Geschehens im Frühjahr zu vermeiden", warnte Kyriakides in Brüssel.

Und die Zahlen der Neuinfektionen steigen in vielen EU-Ländern. Das polnische Gesundheitsministerium meldet 1136 Corona-Neuinfektionen. Das ist der höchste Tagesanstieg seit Beginn der Pandemie. Auch die Slowakei verzeichnet den zweiten Tag in Folge einen Rekord bei den Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden wurden weitere 360 Menschen positiv getestet, wie die Behörden mitteilen.

Auch außerhalb der EU-Grenzen melden Länder wieder neue Rekordwerte. So breitet sich in Russland das Coronavirus wieder schneller aus: Die Behörden melden mit 6595 Neuinfektionen den höchsten Tagesanstieg seit dem 12. Juli. In den USA steigt die Zahl der Neuinfektionen unvermindert an: In den vergangenen 24 Stunden haben sich weitere 40.364 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Aber es gibt auch einen Lichtblick: Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hellt sich den fünften Monat in Folge auf. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im September auf 93,4 Punkte von 92,5 Zählern im Vormonat, wie das Münchner Institut mitteilte. 93,8 Punkten gerechnet. "Die deutsche Wirtschaft stabilisiert sich trotz steigender Infektionszahlen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

nob/ww (rtr, dpa, afp)

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