Singapurs Erfolg: So trotzt der Stadtstaat der Wasserknappheit
Singapur – eine pulsierende, grüne Metropole am Äquator, bekannt für Sauberkeit und Sicherheit. Doch der Stadtstaat mit seinen sechs Millionen Einwohnern hat ein zentrales Problem: Es fehlen natürliche Süßwasserquellen. Der Wasserbedarf könnte sich bis 2060 verdoppeln, dennoch gilt Singapur als Vorbild in Sachen Wassermanagement. Wie passt das zusammen?
Der „sanfte Weg“ zur Wassersicherheit, wie der Wasserexperte Peter Gleick ihn nennt, setzt auf nachhaltige Ressourcennutzung statt auf riesige Bauprojekte. Seit jeher importiert Singapur Wasser aus Malaysia – doch bis 2061 will es unabhängig werden. Der Plan: Selbstversorgung durch vier sogenannte „Wasserhähne“: Meerwasserentsalzung, Regenwassersammlung, aufbereitetes Abwasser und vorerst noch Import.
Zur maximalen Nutzung des Wassers hat Singapur ein Netzwerk aus Kanälen und Stauseen aufgebaut. Zwei Drittel der Landesfläche dienen der Regenwassersammlung. Bis 2060 soll 90 % der Fläche zur Wassersammlung genutzt werden.
Parallel wird die Meerwasserentsalzung forciert: Heute liefern bereits fünf moderne Anlagen 25 % des Wassers, und bis 2060 soll dieser Anteil auf 30 % steigen. Die neueste Anlage kann sogar Abwasser behandeln und entsalzen.
Ein Vorzeigeprojekt ist „NEWater“, aufbereitetes Abwasser, das bereits 30 % des Bedarfs deckt und bis 2060 auf 55 % ausgebaut werden soll. Durch strenge Filtration und UV-Bestrahlung wird es so rein, dass es in der Chipindustrie verwendet werden kann.
Mit Weitblick, modernster Technologie und striktem Wassermanagement zeigt Singapur der Welt, wie nachhaltige Wassersicherheit funktionieren kann.