Westerwelle trifft Muslimbrüder in Ägypten
31. Januar 2012Außenminister Guido Westerwelle hat sich bei seinem Ägypten-Besuch nochmals für mehr Offenheit und Respekt gegenüber islamisch-demokratischen Kräften ausgesprochen. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der von den Muslimbrüdern gegründeten Partei für Freiheit und Gerechtigkeit, Mohammed Morsi, bezeichnete er als "ermutigend". Morsi habe ein klares Bekenntnis zu Pluralität und Friedenswahrung insbesondere gegenüber Israel abgegeben. "Aber natürlich werden wir unsere Gesprächspartner an den Worten und dann vor allen Dingen an den Taten messen", ergänzte Westerwelle.
Die Partei der Muslimbrüder ist mit 47 Prozent der Sitze die mit Abstand stärkste Kraft im neu gewählten ägyptischen Parlament. Die ultrakonservativen Salafisten der Partei Al-Nur (Partei des Lichts) stellen rund ein Viertel der Abgeordneten. Die christliche Minderheit ist im Parlament dagegen deutlich unterrepräsentiert.
Westerwelle führt Gespräche mit Militärvertretern
Westerwelle trifft heute in der ägyptischen Hauptstadt noch Vertreter verschiedener Parteien, der Regierung und der Militärs. Rund ein Jahr nach dem Beginn der Revolution will sich Westerwelle ein Bild von der Lage im Land machen.
Noch am Abend fliegt der deutsche Minister weiter nach Israel und anschließend in die Palästinensergebiete. Dort will er sich um eine Wiederaufnahme der Friedensgespräche zwischen Israelis und Palästinensern bemühen.
nem/se (dpa, dapd)