Westerwelle bittet Oman um Mithilfe im Atomstreit mit Iran
25. März 2012Es sei wichtig, sich in der Frage mit den Staaten abzustimmen, die traditionell eine vermittelnde Rolle in der Region hätten, sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle in der omanischen Hauptstadt Maskat. Vor einem Treffen mit Sultan Kabus bin Said betonte er, die Sanktionspolitik sei umso wirkungsvoller, je mehr Staaten weltweit mitmachen. "Deswegen wirken wir auf unsere Gesprächspartner auch ein, sich an der Sanktionspolitik zu beteiligen." Der Oman hat sich in der Auseinandersetzung über das Atomprogramm des Iran bisher zurückgehalten. Das Land unterhält traditionell gute Beziehungen zu Teheran.
Ein großes Problem in der Region - auch im Oman - ist der Schmuggel von sanktionierten Gütern in den Iran über die Straße von Hormus. "Wenn ich von der Sanktionspolitik spreche, dann meine ich damit natürlich nicht nur eine Beteiligung sondern auch, dass das Unterlaufen von Sanktionspolitik vermieden wird", sagte der FDP-Politiker am Sonntag. Das betreffe aber nicht nur ein Land oder eine Grenze, sondern mehrere Staaten in der Region.
Enge Beziehungen zum Oman
Westerwelle will in der Hauptstadt Maskat auch mit Frauenrechtsaktivistinnen sprechen. Oman ist ein verlässlicher Partner Deutschlands in einer als schwierig geltenden Region. Als Mitglied des Golfkooperationsrates und Nachbar Jemens ist Oman auch ein wichtiger Ansprechpartner in der Region. Der zweite Oman-Besuch des Außenministers unterstreicht seinen Wunsch nach dem Ausbau der Beziehungen zu dem Land. In diesem Jahr werden 40 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Deutschland und Oman gefeiert.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes will Westerwelle später nach Südkorea weiterreisen, wo er am Montag am Gipfel zur nuklearen Sicherheit in der Hauptstadt Seoul teilnimmt. Daneben wird er dort eine europapolitische Rede an einer Universität halten und mit Studenten diskutieren. Ein bilaterales Gespräch mit Außenminister Kim Sung-hwan steht ebenfalls auf dem Programm. Deutschland und Südkorea sind durch enge und vertrauensvolle Beziehungen verbunden. Diese sind auch geprägt von der gemeinsamen Teilungserfahrung.
Signale vom Atomgipfel erhofft
Von dem Gipfel in Seoul soll zwei Jahre nach dem ersten derartigen Gipfel in Washington ein Signal für weitere gemeinsame Anstrengungen zur Nichtverbreitung von Kernmaterial ausgehen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes gilt es zu verhindern, dass unzureichende Sicherungsmaßnahmen dazu führen, dass Nuklearmaterialien für terroristische, kriminelle oder Sabotagezwecke missbraucht werden.
kle/qu (afp, dapd, AA)