Wer bekommt wie viel Wasser ab?
Die Kalifornier müssen Wasser sparen, aber nicht alle gleich viel: Die Landwirtschaft ist der größte Verbraucher und daher auch am stärksten unter Druck - Einblicke aus einem Land, das nicht überall vertrocknet ist.
Den Wasserhahn fest im Griff
Dieser Winzling aus der Familie der Fliegenfänger hält Ausschau über einen kleinen gepflegten Rasen vor der Missionskirche von Soledad im Salinas Valley in Zentralkalifornien. Sein Lieblings-Jagdgebiet ist der Rasen, denn hier findet er allerhand kleine Insekten.
Grünes Jagdgebiet
Black Phoebe nennt sich der Vogel. Hier schnappt er sich gerade seine Beute. Doch der Rasen, den er als Nahrungsquelle so liebt, braucht viel Wasser: Etwa ein Zehntel des gesamten im Bundesstaat verbrauchten Wassers geht in die Bewässerung von Gärten und Parks. Das meiste Wasser schlucken solche Rasenflächen.
Der Rasen gehört zum Golfen
Wegen der riesigen Rasenflächen brauchen Golfplätze viel Wasser. Aber weil sie für die Wirtschaft der Gemeinden wichtig sind, gelten hier Sonderregelungen. Sie dürfen relativ viel Wasser verbrauchen, müssen aber Umweltauflagen einhalten - etwa begrenzte Bewässerungszeiten. Dieser Golfplatz braucht indes kaum künstliche Bewässerung - er bekommt jeden Tag Nebel und Tau vom Pazifik.
Grün auch ohne Bewässerung
Diese Kuh findet genug zu fressen. Die Weide, auf der sie sich ausruht, liegt gar nicht weit entfernt - in den Diablo Bergen zwischen Salinas und San Juan Bautista. Sie ist grün, auch ohne dass hier künstlich bewässert wurde. Denn in den ersten Monaten des Jahres hat es entlang der zentralkalifornischen Küste so viel geregnet wie durchschnittlich im ganzen Jahr.
Nicht ganz voll - aber überhaupt nicht leer
Das Guadalupe River Reservoir oberhalb von Silicon Valley im Mai. Von einer Dürre ist hier nichts zu sehen. Aber nicht alle Wasserreservoirs sehen so aus: Insbesondere die Pegel der großen Speicherseen in der Sierra Nevada liegen viel niedriger als sonst nach dem Ende der Schneeschmelze. Durchschnittlich sind die Seen nur zu 50 Prozent gefüllt.
Vorbereitungen für die Aussaat
80 Prozent des in Kalifornien verbrauchten Wassers geht in die Landwirtschaft. Hier bereitet ein Landwirt seinen Acker für die nächste Pflanzsaison vor. Ohne Bewässerungstechnik kommt er in der Anzuchtphase für die Jungpflanzen nicht aus. Dabei hat er noch Glück: Hier bei Soledad sind die Böden nicht so stark ausgetrocknet wie im Central Valley - dem viel größeren Agrargebiet weiter im Osten.
Wassersparender Weinbau
Auch die Winzer im Salinas Valley müssen keine Ernteausfälle befürchten. Diese Rebstöcke sind jedenfalls schon gut entwickelt. Traditionell werden die Reben in Kalifornien im Sommer auch künstlich bewässert. Aber durch gezielten Einsatz des Wassers nur auf Feldern, auf denen es wirklich nötig ist. Und durch moderne Sensortechnik lässt sich viel einsparen.
Schöne Gärten auch ohne Wässern
Der Hauswurz und viele andere trockenresistente einheimische Pflanzenarten kommen hervorragend auch ohne künstliche Bewässerung aus. Viele Gartenbesitzer in Kalifornien haben schon vor Jahren angefangen, ihre Flora so umzubauen, dass sie kaum noch wässern müssen. Hässlich muss ein Garten deshalb noch lange nicht sein.
Aufwärmen nach einem erfrischenden Bad
Das finden auch diese Schmuckschildkröten. Sie leben im Hakone-Garten in Saratoga. Niemand wird ihnen ihr Wasser streitig machen, denn der Gartenteich steht mitten in einem historischen Landsitz aus dem frühen 20. Jahrhundert im japanischen Stil, der als Baudenkmal den besonderen Schutz der Gemeinde genießt.
Brunnen statt Gartenteich
Diese Seerose wächst im einem kleinen Steinbrunnen im Hof der Missionskirche Soledad. Der Brunnen hat zwar nur ein begrenztes Volumen - ist aber ein Lebensraum für Goldfische und Libellen. Hier verdunstet kaum etwas. Pro Woche müssen nur wenige Liter Wasser nachgefüllt werden. Dennoch wirkt das Mini-Gewässer wie eine kleine Oase.
Paradies für Koi-Karpfen
Anders im Japanischen Freundschaftsgarten von San Jose: Hier leben die Koi-Karpfen in einem ausgedehnten aber dafür sehr flachen Wasserbecken. Um die Wasserverluste auszugleichen, muss immer wieder richtig viel nachgefüllt werden: Das Wasser dafür strömt direkt aus dem Feuerwehrhydranten durch einen dicken Schlauch in den Teich.