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Wende auf Zypern

24. Februar 2013

Nikos Anastasiades hat sich bei der Stichwahl für das Präsidentenamt in Zypern durchgesetzt. Damit wird das von der Pleite bedrohte EU-Land nach fünf Jahren wieder von einem Konservativen regiert.

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Nikos Anastasiades hebt den Daumen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Schon als die ersten Prognosen veröffentlicht wurden, brachen die Anhänger des 66-Jährigen vor dessen Wahlkampfzentrale in der Hauptstadt Nikosia in Jubel aus.

Nach Auszählung aller Stimmen erhielt er 57,5 Prozent, wie das Innenministerium bekanntgab. Sein Gegenkandidat, der linke Politiker Stavros Malas, erhielt 42,5 Prozent.

Malas gestand seine Niederlage kurz vor Veröffentlichung der offiziellen Ergebnisse ein. "Jetzt brauchen wir Geschlossenheit", sagte er in seiner Wahlkampfzentrale. "Aber wir werden strikt alles kritisieren, was den Interessen des Volkes oder des Landes widerspricht." Malas war im Wahlkampf für eine Lockerung der Sparauflagen eingetreten.

Der bisher regierende kommunistische Präsident, Dimitris Christofias, war wegen des Scheiterns seiner Finanzpolitik nicht für eine zweite Amtszeit angetreten.

Anastasiades war als Favorit ins Rennen gegangen. Er befürwortet schnelle Umschuldungs-Verhandlungen mit den internationalen Gläubigern der Inselrepublik. Im ersten Durchgang hatte er mit 45,5 Prozent die absolute Mehrheit nur knapp verfehlt. Der politische Newcomer Malas hatte als Zweitplatzierter überraschend 26,9 Prozent geholt.

Anastasiades strebt einen Neustart an, um Zypern wieder auf Europakurs zu bringen. Den könne es nur mit Hilfe aus Brüssel geben, erklärte er.

Zypern steckt in einer tiefen Wirtschaftskrise und steht kurz vor der Pleite. Das Land hat die Europäische Union um Hilfe gebeten und 17 Milliarden Euro beantragt. Das eigene Geld dürfte nur noch bis Ende April reichen. Es wird erwartet, dass die EU Mitte März über ein Rettungspaket entscheidet.

Durch die Schuldenkrise ist die politische Zukunft der immer noch geteilten Insel völlig in den Hintergrund getreten. Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer anschließenden türkischen Militärintervention 1974 geteilt. Die internationale Gemeinschaft setzt darauf, dass der Wahlsieger schon bald die stockenden Verhandlungen über eine Wiedervereinigung mit dem türkischen Nordteils Zyperns vorantreibt.

uh/hf (AP,afp)