Weltweiter Protest gegen Gewalt an Frauen
Der 25. November ist seit mehr als 50 Jahren Gedenktag, um auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Auch in diesem Jahr gibt es Aktionen und Proteste - in vielen Metropolen der Welt.
Drei von Tausenden
Diese Frauen in Quito fordern ein Ende der Gewalt. In Ecuadors Hauptstadt hatte ein Bündnis feministischer Gruppen für das Wochenende zu einer Demonstration gegen Machismo und Partnerschaftsgewalt aufgerufen. Dies sind nur drei von Tausenden Frauen, die sich dem Protest in Quitos Innenstadt anschlossen.
66 Frauenmorde
"Reseteate" - "Macht einen Neustart!", fordern diese Demonstrantinnen in Santo Domingo. Zu dem Protest hatten Frauenorganisationen aufgerufen. Kurz zuvor hatte die Generalstaatsanwaltschaft der Dominikanischen Republik Zahlen vorgelegt. Zwar ging die Zahl der Fälle zurück. Dennoch gab es in diesem Jahr in dem Karibikstaat schon 66 Frauenmorde.
Gedenken in Guatemala
571 - eine Zahl aus Kerzen, aufgestellt am Sonntagabend von Aktivistinnen auf einem Platz in Guatemala-Stadt. Trauriger Anlass: 571 Frauen wurden Frauenorganisationen zufolge im Jahr 2019 in Guatemala ermordet.
Maßnahmen gegen die Gewalt
Bereits am Sonnabend gingen in der südfranzösischen Stadt Toulouse Demonstrantinnen auf die Straße. Denn allein 2019 sind in Frankreich laut Aktivistinnen mindestens 130 Frauen von Partnern oder Ex-Männern umgebracht worden. Aus Sicht von Präsident Emmanuel Macron die "Schande Frankreichs". Die Regierung verspricht nun elektronische Fußfesseln für Täter und tausend neue Plätze in Frauenhäusern.
Die roten Schuhe
Auch in der belgischen Hauptstadt Brüssel demonstrierten 10.000 Menschen. Sie stellten rote Schuhe auf die Straße. "Die roten Schuhe stehen für Frauen, die von einem Mann ermordet wurden", sagt Julie Wauters von der Organisation Mirabal. Sie spricht von etwa hundert Fällen in den vergangenen drei Jahren in Belgien. Die Dunkelziffer dürfte weit höher sein.
Ein roter Streifen gegen Gewalt
Rot als Symbol auch in Genua. Beim Spiel in der italienischen Seria A, Sampdoria Genua - Udinese Calcio, trugen Fußballer, Offizielle - und auch die Kinder der Spieler - einen roten Streifen auf der Wange, als Zeichen des Protests gegen häusliche Gewalt.
Solidarität in der Telegrafenhalle
Zum dritten Mal fand in Moskau am Vorabend des Welttags gegen Frauengewalt das Femfest statt: Bei dem Festival in einer ehemaligen Telegrafenhalle der russischen Hauptstadt drehte sich alles um Feminismus, Gleichstellung der Geschlechter und Wahlfreiheit.
Stilles Gedenken
In Malaga in Südspanien gab es am Sonntagabend einen "Caminata del Silencio" - einen Schweigemarsch. Frauen trugen Schilder mit den Namen von Frauen, die in den vergangenen Jahren in Spanien von ihren Partnern getötet wurden.
"Alarmierende Zahlen"
In Deutschland wurden laut Kriminalstatistik im vergangenen Jahr 122 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet. Insgesamt seien 140.755 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt oder Bedrohungen geworden. Nach Dunkelfeldstudien sei jede dritte Frau einmal im Leben von Gewalt betroffen. Die aktuellen Zahlen seien "alarmierend", sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey.
"Echte Männer vergewaltigen nicht!"
Nach der Vergewaltigung und Ermordung der Studentin Uyinene Mrwetyana in Kapstadt gab es in Südafrika einen öffentlichen Aufschrei. Im ganzen Land fanden im September Proteste und Demonstrationen statt, wie hier in Johannesburg.
Der Feminist
In Pakistan ist das Patriarchat tief in der Gesellschaft verwurzelt. Auf Feministinnen wird herabgeblickt, selbst liberale Männer nennen deren Forderungen "vulgär". Dennoch ist einer der führenden Frauenrechtsaktivisten des Landes ein Mann: Naeem Mirza. "Es bleibt noch viel zu tun", sagte Mizra der DW. Aber immer mehr Frauen würden ihre Stimme erheben und ihre Rechte einfordern.
"Orange the World"
Am Montagabend wurden im Rahmen der weltweiten Initiative "Orange the World" viele Gebäude orange beleuchtet. Darunter zum Beispiel auch die Gebäude des EU-Parlaments in Brüssel. Die Vereinten Nationen hatten zu der Aktion aufgerufen, um auf das Thema aufmerksam zu machen und um ein Zeichen der Solidarität zu setzen.