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Auktion der Yves Saint Laurent-Sammlung

SO26. Februar 2009

"Qualität kennt keine Krise". Trotz Rezession erzielte die Versteigerung der Sammlung des Modezars Yves Saint Laurent im Pariser Grand Palais einen Spitzenerlös von 373,5 Millionen Euro.

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Zwei Bronzeskulpturen aus der Qing-Dynastie wurden trotz Protest aus China versteigertBild: picture alliance / Photoshot

Damit hätten selbst Experten nicht gerechnet: der Erlös der Versteigerung lag noch über den erwarteten 300 Millionen Euro. Die Auktionssäle im Pariser Grand Paris waren bis auf den letzten Platz belegt, die Telefonleitungen liefen heiß. Bieter aus aller Welt beteiligten sich.

Volles Auktionshaus
Volle Auktion im Grand PalaisBild: AP

Auktion der Superlative

Gemälde Alter Meister kamen für 22,2 Millionen Euro unter den Hammer. Der Renner war ein Ledersessel aus der Zeit zwischen 1917 und 1919 mit Drachenarmlehnen der irischen Designerin Eileen Gray, der allein 21,9 Millionen Euro brachte. Er ist damit das teuerste Möbelstück des 20. Jahrhunderts. Auch Pokale aus dem ehemaligen Königshaus von Hannover sind in Paris für mehr als 6,1 Millionen Euro unter den Hammer gekommen. Die aus dem 17. Jahrhundert stammenden Goldschmiedearbeiten erreichten zum Teil das Zehnfache ihres Schätzwertes und wechselten für Preise, die zwischen 481 000 und 853 000 Euro lagen, den Besitzer. Die Erlöse sollen je zur Hälfte in die Aids-Forschung und eine Stiftung zufließen, die Yves Saint Laurents Werk würdigen soll.

"Qualität trotzt der Krise"

Solche hohen Preise gab es zuletzt bei der Versteigerung einer privaten Sammlung von Victor und Sally Ganz, die 1997 für 163 Millionen in New York aufgelöst wurde. Pierre Bergé, der Lebensgefährt des im Juni 2008 verstorbenen Modeschöpfers, sagte nur lapidar zu dem Erfolg der Versteigerung: "Qualität kennt keine Krise".

Gemälde mit Clowns
Ein Gemälde von James Ensor kam auch in Paris unter den HammerBild: AP

Empörung in Peking

Trotzdem verlief die "Jahrhunderauktion" nicht ohne Komplikationen. Protest gab es aus China gegen den Verkauf zweier Bronzeskulpturen aus der Qing-Dynastie. Vor der Auktion hatte die chinesische Regierung vergeblich versucht, den Verkauf eines Ratten- und eines Kaninchenkopfes zu stoppen. Peking zufolge wurden sie 1860 bei Plünderungen eines Palastes geraubt. Bis heute wird dieser Übergriff in China als große Demütigung begriffen. Die französische Justiz aber hatte den Antrag der chinesischen Regierung, die Versteigerung der beiden Skulpturen zu verindern, nicht zugestimmt. Sie kamen für 31,4 Millionen Euro unter den Hammer.