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Weltjugendtag: Ohne Helfer geht es nicht

Gaby Reucher3. August 2005

Der Countdown zum weltgrößten katholischen Jugendtreffen läuft. Seit einem Jahr wird es von Freiwilligen im Kölner Weltjugendtagsbüro vorbereitet. Die Helfer haben alle Hände voll zu tun.

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Bild: dpa

Marko Schmitz arbeitet im "Bereich Freiwillige" beim Weltjugendtagsbüro. Hier kümmert man sich um all die Freiwilligen, die den Weltjugendtag mitgestalten. "Wir koordinieren die Einsätze der Kurzzeitfreiwilligen. Wir sorgen dafür, dass die zu ihren Einsätzen kommen und dass die verschiedenen Bereiche Freiwillige mit den entsprechenden Qualifikationen bekommen." Die Call-Center zum Beispiel brauchen Leute mit den richtigen Sprachkenntnissen und die Pilger-Fahrer müssen einen Busführerschein besitzen.

Es geht nicht nur darum, welche Freiwilligen in welchen Bereichen eingesetzt werden, sondern auch um formale Dinge wie Krankenversicherung, Taschengeld und Unterkunft. "Freiwillige" wollen sie genannt werden und nicht etwa "Helfer", denn die Jugendlichen zwischen 16 und 30 Jahren, die hier ehrenamtlich arbeiten, sollen nicht nur mithelfen, sondern mitgestalten.

42 Nationen im Einsatz

Weltjugendtag 2005 in Köln - Galerie
Bühne für AbschlussmesseBild: dpa - Fotoreport

Marko Schmitz ist selbst ein Freiwilliger, ein so genannter Langzeitfreiwilliger. Schon seit August 2004 sind die 137 Langzeitfreiwilligen aus 42 Nationen im Einsatz. Sie kümmern sich um die Anmeldungen der Pilger, um die Öffentlichkeitsarbeit, aber auch um die Liturgieabläufe bei den Papstmessen, wie etwa Andrew Liung aus China: "Ich betreue die internationale Liturgie-Gruppe, die aus 150 Leuten aus aller Welt zusammengestellt ist und auf der Hauptbühne aktiv sein wird für die Liturgien der Hauptmessen, der Eröffnungsmesse, die Willkommenszeremonie für den heiligen Vater und die Schlussmesse."

Wo viele Menschen aus aller Welt zusammenkommen, da werden kulturelle und religiöse Unterschiede deutlich. Das hat auch der Bereichsleiter für die Freiwilligen, Christoph Wild, erfahren. Auf Wunsch einiger Freiwilliger fangen die wöchentlichen Bereichsrunde inzwischen immer mit einem Gebet an. "Das ist für uns in Deutschland ja vielleicht ein bisschen unüblich, eine Arbeitssitzung mit einem Gebet zu beginnen. Aber es ist zum Beispiel in Neuseeland, wenn man im kirchlichen Bereich arbeitet, völlig normal und deshalb übertragen wir das, wenn der Wunsch da ist."

Der Glaube hat viele Temperamente

Galerie Weltjugendtag Weltjugendtagskreuz in Köln angekommen
Das Weltjugendtagskreuz vor dem Kölner DomBild: dpa

Mit 230 Mitarbeitern entspricht das Weltjugendtagsbüro einem mittelständigen Unternehmen, aber in keinem wird wohl soviel diskutiert und ausgetauscht wie in diesem internationalen Pool. Welche Lieder sollen bei den Gottesdiensten gesungen werden, welche Gebete werden gesprochen und überhaupt, wie wird Religiosität gelebt und gezeigt?

Veronika Dickert aus dem Bereich Koordination und Öffentlichkeitsarbeit hat gerade ihr Abitur gemacht. Sie findet die verschiedenen Aspekte, wie Religiosität gelebt wird, spannend. Dass die Osteuropäer etwa viel regelmäßiger zum Gottesdienst gehen. Die Chinesen ihren christlichen Glauben eher privat hinter verschlossenen Türen pflegen oder die Südamerikaner in den Kirchen tanzen und singen. So manches was von den jugendlichen Freiwilligen der verschiedenen Nationen beim Weltjugendtag eingebracht wird, würde sie sich auch bei den Gottesdiensten ihrer Heimatgemeinde wünschen: "Südamerikaner gehen mit einem bisschen mehr Temperament rein, also da wird dann geklatscht, gesungen und getanzt in der Messe, da hab ich nichts gegen. Ich würd es mir manchmal auch hier wünschen."