Welterbetitel in Sicht?
28. Juni 2017Check-in Moderator Lukas Stege zu Besuch an Saale und Unstrut
In Mitteldeutschland, auf halben Weg zwischen Leipzig und Weimar, liegt die Burgen- und Weinregion an den Flüssen Saale und Unstrut. Außerhalb von Deutschland hat man von dieser Landschaft noch wenig gehört, doch das kann sich ändern. Vom 2. bis 12. Juli entscheidet das UNESCO-Welterbekomitee auf seiner Jahrestagung im polnischen Krakau, ob die Region das begehrte UNESCO-Siegel bekommt. Der Antrag trägt die Überschrift: "Der Naumburger Dom und die hochmittelalterliche Kulturlandschaft an Saale und Unstrut." Dahinter verbirgt sich eine Fülle von kulturhistorischen Zeugnissen aus dem 10. bis 13. Jahrhundert, die ihresgleichen sucht.
Der imposante Dom in Naumburg gehört zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern aus der Zeit des europäischen Hochmittelalters. Bekannt ist das Gotteshaus vor allem wegen seiner zwölf Stifterfiguren. Sie zeigen unter anderem Uta von Ballenstedt (vermutlich 1000 bis 1046) und Ekkehard II. (um 985 bis 1046), Markgraf von Meißen. Experten zählen sie zu den bedeutendsten Kunstwerken der Epoche.
Geschaffen wurden die Stifterfiguren im 13. Jahrhundert vom "Naumburger Meister". Dieser Künstler ist bis heute unbekannt. Zur Künstlerprominenz der Gegenwart gehört der Leipziger Maler Neo Rauch. Er schuf für die Elisabethkapelle des Doms die Entwürfe für drei Fenster.
Um den Dom erhebt sich eine Kulturlandschaft mit Burgen, Schlössern und terrassenförmigen Weinbergen entlang der Flüsse Saale und Unstrut. Die Region hofft auf die Aufnahme des Doms und der hochmittelalterlichen Kulturlandschaft in das Unesco-Weltkulturerbe. Ein erster Anlauf war gescheitert.