Siegesmeldungen im Kampf gegen Boko Haram
9. März 2015
Soldaten aus dem Niger und dem Tschad (Artikelbild) haben die Dschihadisten-Terrormiliz Boko Haram nach dreieinhalb Monaten aus der nigerianischen Stadt Damasak vertrieben. Wie aus tschadischen Sicherheitskreisen verlautete, wurde die Stadt im Nordosten Nigerias im Rahmen einer am Sonntag gestarteten grenzübergreifenden Offensive erobert. Bei den Kämpfen seien rund 200 Boko-Haram-Extremisten und zehn tschadische Soldaten getötet worden. Ein Vertreter der nigrischen Regierung bestätigte die Angaben. Von der nigerianischen Regierung gab es indes keine Stellungnahme. An der Offensive gegen Boko Haram sind nach Schätzungen von Korrespondenten allein 2000 Soldaten aus dem Tschad beteiligt.
Damasak liegt nahe der Grenze zu Niger, etwa hundert Kilometer westlich des Tschad-Sees. Boko-Haram-Kämpfer hatten die Stadt am 24. November erobert - nachdem sie sich als Händler verkleidet eingeschlichen hatten. Die nigerianischen Soldaten waren mit einem Teil der Einwohner ins Nachbarland Niger geflohen, wie Parlamentarier damals angaben.
Niger: Städte Buni Yadi und Buni Gari zurückerobert
Die sunnitische Islamistengruppe kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im Norden Nigerias und tötete dabei bislang mindestens 13.000 Menschen. Zuletzt startete Boko Haram zudem mehrfach Angriffe im Südosten des Niger und in Kamerun. Die beiden Länder und der Tschad entsandten daraufhin Truppen in den Nachbarstaat, um den Vormarsch der Islamisten zu stoppen. Erst am Samstag hatte das nigerianische Militär Siege über die Extremisten in den Städten Buni Yadi und Buni Gari im Bundesstaat Yobe vermeldet. Vor wenigen Tagen schwor Boko Haram der im Nahen Osten aktiven Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) Treue.
sti/wl (afp, dpa, rtr)