Weitere Mitglieder der Gurlitt-Taskforce bekannt
15. Januar 2014Die "Times of Israel" berichtet, dass Jehudit Schendar, Vize-Direktor der Museumsabteilung in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, und Schlomit Steinberg vom Israel Museum in Jerusalem weitere Mitglieder der Taskforce sind. Schendar habe das Forschungszentrum für Holocaust-Kunst gegründet, Steinberg habe ihr Museum bei Konferenzen zu Fragen der Restitution von Kunstwerken vertreten und 2008 die Ausstellung "Suche nach Eigentümern: Schutz, Suche und Rückgabe von in Frankreich während des Zweiten Weltkrieges geraubter Kunst" organisiert, schrieb die Zeitung.
In der vergangenen Woche hatte auch schon die "New York Times" zwei Namen veröffentlicht. Es handelte sich um die österreichische Provenienzforscherin Sophie Lillie und die ungarische Rechtsanwältin Agnes Peresztegi. Sie vertreten im Team der Taskforce die Jewish Claims Conference, die Entschädigungsansprüche jüdischer Opfer des Nationalsozialismus und Holocaust-Überlebender vertritt.
Von deutscher Seite gehören auch der Provenienzforscher Uwe Hartmann zur Arbeitsgruppe sowie die Provenienzforscherin Meike Hoffmann von der Forschungsstelle für "Entartete Kunst" der Freien Universität Berlin - sie untersucht die Bilder aus der Gurlitt-Sammlung bereits seit Längerem im Auftrag der Bundesregierung.
Insgesamt sind nun sechs von wohl zehn Mitgliedern der Gurlitt-Taskforce bekannt. Die Bundesregierung hatte die berufenen Experten nicht genannt und wollte sie auch geheim halten. International war diese mangelnde Transparenzheftig kritisiert worden.
Die Gurlitt-Taskforce überprüft unter der Leitung von Ingeborg Berggreen-Merkel die Herkunft der Kunstwerke aus der Münchener Privatwohnung von Cornelius Gurlitt. Insgesamt hatten Ermittler bei ihm 1280 Kunstwerke beschlagnahmt. Nach jüngsten Angaben der Bundesregierung sollen 977 von der Taskforce auf ihre Herkunft untersucht werden.
az/pg (dpa/Jewish Claims Conference)