Weitere Gurlitt-Bilder online
Auf der Internetplattform lostart.de sind Exponate aus der Sammlung des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitts zu sehen, die in der Wohnung seines Sohnes Cornelius Gurlitt gefunden wurden.
"Sitzende Frau" von Henri Matisse
Auf der Internetplattform lostart.de sind weitere Exponate aus der Sammlung des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt veröffentlicht worden - darunter die "Sitzende Frau" von Henri Matisse. Da der Verdacht besteht, bei den Werken handele es sich um NS-Raubkunst oder "entartete Kunst", wurden die Bilder Ende Februar 2012 aus der Wohnung von Cornelius Gurlitt, Hildebrand Gurlitts Sohn, beschlagnahmt.
"Allegorische Szene" von Marc Chagall
Auch ein Gemälde des berühmten französischen Malers Marc Chagall (1887-1985) wurde bei Cornelius Gurlitt gefunden. Der "Poet unter den Malern" war ursprünglich russisch-jüdischer Herkunft. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Seine Werke werden oft dem Expressionismus zugeordnet.
"Mädchen am Tisch" von Wilhelm Lachnit
Wilhelm Lachnit (1899-1962) war ein deutscher Maler, der vor allem in Dresden arbeitete. Seine Kunst richtete sich teils bewusst gegen den Nationalsozialismus. 1933 wurden einige seiner Werke als „Entartete Kunst“ eingestuft und beschlagnahmt. Lachnit wurde verhaftet. Bei den Luftangriffen auf Dresden im Februar 1945 wurden die meisten seiner Werke zerstört - jetzt sind einige wieder aufgetaucht.
"Die Verschleierte" von Otto Griebel
Die Werke des deutschen Malers Otto Griebel (1895-1972) werden der Neuen Sachlichkeit zugeordnet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Griebel Mitglieder der KPD, später war er Mitbegründer der "Roten Gruppe" in Dresden. Griebels "proletarisch-revolutionäre Kunst" gefiel dem NS-Regime nicht: 1933 wurde er verhaftet und sein Werk als kommunistische Kunst denunziert.
"Mutter und Kind" von Erich Fraaß
Der Maler Erich Fraaß gehört zur "Verschollenen Generation" der deutschen Künstler, deren Schaffen durch die nationalsozialistische Propaganda massiv eingeschränkt und verhindert wurde. Er gehörte zum Vorstand der Künstlervereinigung "Neue Dresdner Sezession", die 1934 durch die Nationalsozialisten aufgelöst wurde. Fraaß wurde die Künstlerschaft aberkannt.
"Männliches Bildnis" von Ludwig Godenschweg
Ludwig Godenschweg war ein deutscher Bildhauer und Radierer. Neben seiner undatierten Druckgrafik "Männliches Bildnis" wurde bei Gurlitt auch ein "Weiblicher Akt" gefunden. Bei beiden könnte es sich um Raubkunst aus der Sammlung des Dresdner Rechtsanwalts Fritz Salo Glaser handeln, wie die Zeitung "Die Welt" berichtet. Die Erben wollen die Bilder zurückfordern.
"Sinnende Frau" von Fritz Maskos
Über den deutschen Bildhauer Fritz Maskos (1896-1967) ist wenig bekannt. Maskos schuf Werke wie die Bronzeskulptur "Der Führer" und gilt als umstritten. Sein Werk "Somnambule" wurde 1938 in der Ausstellung "Entartete Kunst" in Berlin gezeigt. Sein Pastell "Spätsommerstilleben" war 1943 auf der Großen Dresdner Kunstausstellung zu sehen.
"Abend, Melancholie I" von Edvard Munch
Der norwegische Maler Edvard Munch ist mit mehreren Exponaten in Gurlitts Sammlung vertreten. Munch war stilbildend für den Expressionismus und die Moderne. Sein bekanntestes Werk "Der Schrei" wurde 2004 aus dem Munch-Museum in Oslo gestohlen, 2006 aber wiederentdeckt. Das Entstehungsjahr der Druckgrafik "Abend, Melancholie I" wird auf 1896 datiert.