Papst ruft zu "Frieden für Jerusalem" auf
25. Dezember 2017Angesichts neuer wachsender Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern nahm der Papst noch einmal deutlich Stellung zum Nahost-Konflikt: In seiner Weihnachtsbotschaft brachte Franziskus die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich doch noch "der Wille zu einer Wiederaufnahme des Dialogs" durchsetzen werde und rief zu "Frieden für Jerusalem und das ganze Heilige Land" auf.
Zwei-Staaten-Lösung unterstützt
"Wir beten, dass man endlich zu einer Verhandlungslösung gelange, die innerhalb von miteinander vereinbarten und international anerkannten Grenzen eine friedliche Koexistenz zweier Staaten ermöglicht", sagte der Pontifex auf dem Petersplatz in Rom. Danach spendete er von der Loggia des Petersdoms vor Zehntausenden Gläubigen den traditionellen "Urbi et Orbi"-Segen (Artikelfoto).
US-Präsident Donald Trump hatte Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt. Der Schritt löste internationale Kritik aus und führte zu weiteren Unruhen. Die UN-Vollversammlung stimmte in einer nicht bindenden Resolution mit großer Mehrheit gegen eine solche Anerkennung. Franziskus hob bei seiner Botschaft am ersten Weihnachtsfeiertag die Bemühungen derer hervor, "die in der internationalen Gemeinschaft den guten Willen haben, jenem geplagten Land beizustehen, dass es trotz der schwerwiegenden Hindernisse zur langersehnten Eintracht, Gerechtigkeit und Sicherheit finde".
Kriegsgefahr im Nordkorea-Konflikt
Angesichts der wachsenden Spannungen um das Atomprogramm von Nordkorea forderte der Papst, die Gegensätze auf der Halbinsel zu überwinden. Mehr gegenseitiges Vertrauen sei im Interesse der ganzen Welt, mahnte er angesichts der möglichen Folgen einer Eskalation zwischen Nordkorea und den USA.
"Niedergang des Menschen"
"Während heute Kriegsstürme über die Welt hinwegfegen und ein inzwischen überholtes Entwicklungskonzept weiterhin zum Niedergang des Menschen, des Sozialgefüges und der Umwelt führt, ruft uns Weihnachten zum Zeichen des Kindes zurück", hob Franziskus hervor.
Der 81-Jährige ging vor allem auch auf das Leid der Mädchen und Jungen in Kriegen und Konflikten wie in Syrien, im Irak, im Jemen, im Südsudan, in Venezuela sowie in der Ukraine ein. Das Katholiken-Oberhaupt rief insbesondere dazu auf, Migrantenkinder willkommen zu heißen. "Unser Herz möge nicht verschlossen sein, wie es die Häuser von Betlehem waren".
SC/sti (afpe, epd, KNA, dpa)