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Wedel verlässt Nibelungenfestspiele

3. August 2014

Nach 13 Jahren verabschiedet sich Dieter Wedel als Intendant von den Nibelungenfestspielen. Er blickt zurück auf schwierige Anfänge und begeisterte Publikumsreaktionen. Nun will er sich wieder dem Film zuwenden.

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Dieter Wedel (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Zum 13. und zum letzten Mal hat er in diesem Jahr die Nibelungenfestspiele vom 18. Juli bis zum 3. August geleitet: Intendant Dieter Wedel verabschiedet sich von den Festspielen in der rheinland-pfälzischen Stadt Worms. Am Originalschauplatz der Sage, wo einst Kriemhild, Brünhild und Siegfried gelebt, geliebt und Intrigen gesponnen haben sollen, setzte sich der 71-jährige Regisseur dieses Jahr kritisch mit der deutschen Heldensage auseinander.

Schwerer Stoff, überzeugend inszeniert

In seiner letzten Inszenierung "Hebbels Nibelungen - born this way" beleuchtete Wedel die Zeit nach dem Tode Siegfrieds, als die Burgunder im Kampf gegen die Hunnen vor nichts zurückschreckten. Dabei spielte eine fragwürdige Solidarität, die sogenannte "Nibelungentreue", eine große Rolle. Dieser Begriff wurde später von den Nationalsozialisten benutzt. "Es hat sich gezeigt, dass die Zuschauer auch vor einem solch schweren Stoff nicht davonlaufen. Mit dieser Inszenierung hat sich für mich meine Arbeit in Worms abgerundet", sagte Wedel der Nachrichtenagentur dpa anlässlich der letzten Aufführung am Sonntag.

Zum Finale der diesjährigen Festspiele konnte sich Wedel über glänzende Zuschauerzahlen freuen. "Die Vorstellungen waren jeden Tag ausverkauft", sagte Sprecherin Monika Liegmann der Nachrichtenagentur dpa. Mit einer Auslastung von 99,6 Prozent sei das beste Ergebnis seit den ersten Festspielen im Jahr 2002 erzielt worden. Damals sei ebenfalls "alles ausverkauft" gewesen. "Renommierte Theater und bekannte Festspiele beklagen Zuschauerschwund, die Nibelungenfestspiele haben in diesem Sommer sogar das hervorragende Ergebnis vom letzten Jahr übertroffen", betonte Wedel.

Nächstes Projekt: ein Film über Mallorca

Dieter Wedel, in Frankfurt am Main geboren, hat sich als Film- und Theaterregisseur und Autor einen Namen gemacht. Für das deutsche Fernsehen schrieb und inszenierte er erfolgreiche Mehrteiler wie "Der große Bellheim" (1993) und "Der Schattenmann" (1996). Im Jahr 2003 übernahm er die Intendanz der Nibelungenfestspiele. Im nächsten Jahr übernimmt der Filmproduzent Nico Hofmann die Leitung der Festspiele. Künftig will Wedel sich wieder dem Film widmen: "Ich werde als nächstes versuchen, ein Drehbuch über die Gegebenheiten auf Mallorca zu schreiben - daraus soll dann eine Komödie werden." Der Film sei seine "eigentliche Kernkompetenz".

ag/hm/kle (dpa, www.nibelungenfestspiele.de)