Was Trump und Putin voneinander halten
Heute treffen sich der russische Staatspräsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump in Helsinki. Bisher haben sie eher übereinander als miteinander gesprochen. Ein Rückblick - und ein aktueller Einblick.
"Ein Konkurrent"
US Präsident Donald Trump und Ehefrau Melania kamen Sonntag in Helsinki an, um Russlands Staatschef Wladimir Putin einen Tag später zu treffen. Montagmorgen, wenige Stunden vor der Zusammenkunft, twitterte Trump: "Unsere Beziehungen mit Russland waren NIEMALS schlechter wegen der vielen Jahre der Torheit und Dummheit der USA." Zuvor hatte Trump Putin als Konkurrenten bezeichnet.
Bilaterales Gespräch
Der Gipfel in Helsinki ist das erste großangelegte bilaterale Treffen von Trump und Putin. Das Verhältnis zwischen Russland und den USA ist wegen zahlreicher Streitfragen gespannt wie lange nicht mehr. Am 12. Juli sagte Trump über Putin: "Jemand sagte: Ist er ein Feind? Nein, er ist nicht mein Feind. Ist er ein Freund? Nein, ich kenne ihn nicht gut genug."
Erstes Treffen
Inzwischen ist es fast ein Jahr her. Donald Trump und Wladimir Putin trafen sich das erste Mal am Rand des G20-Gipfels in Hamburg. "Der Fernseh-Trump unterscheidet sich sehr vom realen Menschen", sagte Putin danach und fügte hinzu: "Ich glaube, es wurden persönliche Beziehungen geknüpft." Trumps damaliger Außenminister Rex Tillerson sagte, die Chemie zwischen den beiden war "ganz klar positiv" .
Putin über Trump: "Auffällige Erscheinung"
US-Präsident Trump sprach schon in einer Rede im Vorwahlkampf der Republikaner 2016 vom russischen Staatspräsidenten: "Putin hat gesagt, Donald Trump ist ein Genie." Darauf angesprochen meinte Putin in St. Petersburg: "Ich habe nur gesagt, dass Trump eine auffällige Erscheinung ist. Ist er das etwa nicht?"
Trump über Putin: "Sehr klug"
Ende 2016 twitterte Trump über Putin: "Ich habe immer gewusst, dass er sehr klug ist!" Einen Monat später sagte der US-Präsident im Interview: "Leute, wenn Putin Donald Trump mag, ist das ein Gewinn, keine Bürde. Nun, ich weiß nicht, ob ich mit Wladimir Putin klarkomme. Ich hoffe doch. Kann auch gut sein, dass nicht." Beim bilateralen Gespräch in Helsinki könnte er das herausfinden.
Spannungen
Nach der russischen Intervention in der Ukraine 2014 verhängten die USA zusammen mit ihren Verbündeten Sanktionen gegen Russland. Trump hält die Sanktionen bisher aufrecht. Im September 2017 sagte Putin auf die Frage, ob er enttäuscht über Trump seit der Wahl zum US-Präsidenten sei: "Er ist nicht meine Braut; und ich bin weder seine Braut noch sein Bräutigam."
Unterschiedliche Interessen
Bei ihrem Treffen werden die beiden Staatschefs um das Thema Nahost nicht herumkommen. Beide Länder verfolgen in der Region unterschiedliche Interessen. In Syrien unterstützt Russland Präsident Assad. Auf dessen Seite kämpfen wiederum iranische Soldaten. Die Präsenz der Iraner in Syrien ist aber besonders dem traditionellen US-amerikanischen Verbündeten Israel ein Dorn im Auge.
Austausch unter vier Augen
Er hoffe darauf, dass er eine "außerordentliche Beziehung" zu Putin aufbauen könne, sagte Trump bei der Begrüßung. "Sich gut mit Russland zu verstehen, ist eine gute Sache, keine schlechte Sache." Putin sehe die Zeit für konkrete Beratungen gekommen. Die beiden Präsidenten wollen sich zunächst unter vier Augen austauschen. Später sollen die Delegationen zu Gesprächen dazukommen.