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Was Sie über Mozart wissen könnten

5. Januar 2006

Leben, Werk und neue Bücher zu dem österreichischen Komponisten

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Bild: AP

1756

Mozart wird am 27. Jänner in Salzburg geboren und auf den Namen Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus (= Amadé) getauft, Schwester Nannerl ist viereinhalb

1760

Vater Leopold Mozart, Hofkomponist, bringt den Kindern nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch das Spiel auf Cembalo, Orgel und Geige bei. Mit 5 Jahren schreibt sein genialer Sohn die erste Komposition: ein Menuett und Trio für Klavier

1762

Mehrmonatige Konzertreise der Mozart-Kinder nach Wien: Sie musizieren unter anderem vor der Kaiserin Maria Theresia

1763 – 66

Große Europareise Mozarts mit Auftritten in Deutschland (wo der 14-jährige Goethe unter den Zuhörern ist), Frankreich, England und Holland. 1767/68 Aufführung von Mozarts "Apollo und Hyacinthus" in Salzburg; Reise nach Wien und Tschechien

1769 – 71

Der 13-jährige Mozart wird (unbezahlter) Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle; Italienreise und Ernennung des Kompositionswunders zum "Ritter des Goldenen Sporns" durch den Papst

1772

Mozart wird besoldeter Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle; Reise nach Italien

1772 – 75

Weitere Konzerttournée in Italien; Mozart schreibt Sinfonien und das erste von 23 Klavierkonzerten

1777/78

Zweijährige Reise nach Paris, wo Mozarts Mutter stirbt

1781

Mozart lässt sich in Wien nieder und freundet sich mit Joseph Haydn an

1782

Uraufführung der "Entführung aus dem Serail"; Mozart heiratet Constanze Weber

1783

Mozarts erstes Kind wird nur 2 Monate alt; "in Eyle" schreibt er die "Linzer Sinfonie"

1784/85

Mozart beginnt sein Werkverzeichnis, wird wieder Vater (Carl Thomas stirbt 1858 in Mailand) und in die Freimaurer-Loge "Zur Wohlthätigkeit" aufgenommen

1786

Uraufführung von "Le nozze di Figaro" in Wien

1787

Mozart musiziert in Prag; sein Vater stirbt; Uraufführung des "Don Giovanni" 1788/89. Mozart hat Geldsorgen, tourt in Deutschland und komponiert u. a. das Klavierkonzert in D-Dur ("Krönungskonzert"), die "Jupiter-Sinfonie" und das Klarinetten-Quintett

1790

Uraufführung von "Così fan tutte" und letzte große Konzertreise (nach Deutschland)

1791

Uraufführung der "Zauberflöte" und von "La clemenza di Tito"; Sohn Franz Xaver Wolfgang wird geboren (stirbt 1844); Constanze kurt; Mozart schreibt am "Requiem", erkrankt und stirbt am 5. Dezember um 1 Uhr früh im Alter von 35 Jahren in Wien

Werke

Mozart hat in seinem kurzen, schaffensreichen Leben 626 Werke geschrieben: Das erste im Alter von 5 Jahren, das letzte auf seinem Sterbebett.

Zu Mozarts bekanntesten Stücken gehören seine Opern und Singspiele. Insgesamt entstanden in zweieinhalb Jahrzehnten mehr als 20. Die bekanntesten fünf sind "Die Zauberflöte" (1791) aus seinem letzten Schaffensjahr; "Le nozze di Figaro" (1786), "Don Giovanni" (1787) und "Così fan tutte" (1790) und das orientalisch inspirierte Singspiel "Die Entführung aus dem Serail" (1782). Selbst seltener aufgeführte Mozart-Opern wie "Idomeneo" (1781) und "La clemenza di Tito" (1791) sind nicht nur Musikspezialisten ein Begriff. Das von ihm im Alter von 12 Jahren komponierte Singspiel "Bastien und Bastienne" ist ein erstes Meisterwerk.

Mozart schrieb dutzende Sinfonien, von denen unter anderen die "Haffner-Sinfonie" (KV 385), die "Prager Sinfonie" (KV 504) und die "Jupiter-Sinfonie" (KV 551) oft in Konzertsälen zu hören sind. Aus der Vielzahl an Orchesterwerken ist die Serenade "Eine kleine Nachtmusik" als eine der bezauberndsten und sicherlich die bekannteste Komposition zu nennen.

Mozarts Schaffen umfasst aber auch Klavier- und Violinkonzerte und ein einziges, dafür um so beeindruckenderes Klarinettenkonzert. Aus Mozarts Feder stammen über ein Dutzend Messen, darunter die "Krönungsmesse", mehrere Lieder und das bis zum letzten Atemzug geschriebene "Requiem", vollendet von Mozart-Schüler Franz Xaver Süßmayr.

Für die vollständige Aufstellung sämtlicher Mozart-Werke sorgte Ritter von Köchel mit dem 1862 erschienenen "Chronologisch-thematischen Verzeichnis sämtlicher Tonwerke Wolfgang Amadé Mozarts", dem Köchel-Verzeichnis (als KV oder K. abgekürzt).

Neue Bücher zu Mozart

Ulrich Konrad: "Wolfgang Amadé Mozart. Leben, Musik, Werkbestand". Bärenreiter, Kassel 2005; 488 Seiten; 34,95 Euro. Fakten vom Fachmann - mit ausführlichem Werkverzeichnis auf aktuellem Forschungsstand

Silke Leopold (Hg.): "Mozart-Handbuch". Bärenreiter, Kassel 2005; 740 Seiten; 79,95 Euro. Kompendium zum Werk, von Spezialisten für Kenner

Martin Geck: "Mozart. Eine Biographie". Rowohlt, Reinbek 2005; 480 Seiten; 24,90 Euro. Feinfühlige Lebens- und Werkgeschichte mit vielen nachdenklichen Analysen

Piero Melograni: "Wolfgang Amadeus Mozart. Eine Biographie". Siedler, München 2005; 352 Seiten; 22 Euro. Geradliniges, gut lesbares Lebensbild

Gernot Gruber: "Wolfgang Amadeus Mozart". C. H. Beck, München 2005; 144 Seiten; 7,90 Euro. Prägnantes, verlässliches Porträt

Volker Gebhardt: "Schnellkurs Mozart". DuMont, Köln 2005; 192 Seiten; 14,90 Euro. Viel Information samt Werkhinweisen, reich bebildert

Melanie Unseld: "Mozarts Frauen. Begegnungen in Musik und Liebe". Rowohlt, Reinbek 2005; 192 Seiten; 8,90 Euro. Sorgsam recherchierte, gut geschriebene Porträtskizzen.

Max Becker, Stefan Schickhaus: "Chronik Bildbiographie Wolfgang Amadeus Mozart". Chronik-Verlag 2005; 19,40 Euro