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Was bloß anziehen?!

Karolina Burbach30. Januar 2006

Der kommende Sommer wird entspannt. Die Mode verschreibt sich weiterhin dem Prinzip der Tragbarkeit. Die meisten Designer schlagen klare Schnitte vor. Ihre Kollektionen sind feminin und leger oder mädchenhaft-verspielt.

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Hauttöne, Schwarz und viel Volumen bei Anne-Valerie HashBild: AP

Das wichtigste Thema der kommenden Saison heißt Volumen: Weite Blusen zu schmalen Hosen, schwingende Röcke und lockere Mäntel sorgen für damenhaften Chic. "Die Stilistik bezieht sich auf die 1960er und die 1970er Jahre", erklärt Gerd Müller-Tomkins, Geschäftsführer des Deutschen Modeinstituts. "Das ist eine opulente, dekorierte und farbenprächtige Mode."

Die Betonung liegt auf dem Schnitt

Die Taille rückt entweder in den Mittelpunkt, in Form von hautengen Kleidern mit Gürtel oder romantischen Empirelinien, oder auf Taillierung wird ganz verzichtet und sie weicht fließenden, wallenden Formen. Dabei sind Kleider und Röcke das zentrale Thema. Diese sollten minikurz sein, auf Kniehöhe oder kurz über dem Knie enden. Die Hauptrolle in dieser Produktgruppe spielt jetzt die Tulpensilhouette, die man vereinzelt bereits auf den letzten Herbst/Winterschauen sehen konnte.

Mode Haute Couture in Paris Bildgalerie Valentino
Elegante Drapage (Valentino)Bild: AP

Blusen stehen weiterhin hoch im Kurs, vor allem mit opulenten Rüschen. Dazu passt ein kurzes Bolero-Jäckchen oder ein auf Figur geschnittener Blazer. Darüber fließt locker ein Trenchcoat, mit oder ohne Gürtel, und ein Paar Plateaus machen den Look komplett.

Bei den Hosen sind Shorts die unangefochtenen Trendsetter, wichtig ist hier ebenfalls, dass sie locker die Beine umschmeicheln. Lange Hosen sind figurbetont und lassen sich mit Bändern und Schnallen nach oben krempeln. Bei allen Hosenformen sitzt die Taille jetzt wieder etwas höher als im vergangenen Jahr.

Minimalistische Farbwelten

Die Farbigkeit bleibt dabei dezent. Weiß, Schwarz, Grau, Beige - alles dreht sich um die Basistöne. Optische Kontraste setzen einige Matt-Glanz-Effekte sowie neue, interessante Oberflächen der Stoffe. Ansonsten bleibt es bei der Reduktion auf das Wesentliche. Hoch im Kurs stehen vor allem "Nude-Töne" und Weiß. Daneben kommen Pastell-Farben wie Creme, Beige, Rosé, Grüngelb und ein rauchiges Grau. Einige Designer setzen auch knallige Farbtupfer wie Rot, Pink oder Gelb ein. Und mit verwaschenen Materialien und Metallics kann man sich im Frühling ebenfalls sehen lassen.

Luxus und Glamour

Die Haute Couture-Designer Adeline André und Valentino wollen ihre Kundinnen in Seide hüllen. Fließende, klare Schnitte, kombiniert mit technisch anspruchsvollen Details, dominierten die Seidenkleider bei Adeline André. Valentino reihte bei seinem Défilée ebenfalls Seidenkleid an Seidenkleid und bediente sich dabei einer reichen Farbpalette: Elfenbein, Creme, Türkis, Lindgrün, Flieder, Rosa, Grau und Weiß sind seine fast immer einfarbigen Stoffe, die jedoch mit Perlen und Steinen reich bestickt wurden. Hautenge Kleider mit aufspringenden Volants, mit Edelsteinen besetzte Gürtel oder bestickte Bustiers gehören zu seiner Kollektion.

Aufwendig ging es auch bei Chanel zu. Chefdesigner Karl Lagerfeld präsentierte mädchenhafte Spitzenkleider in Weiß, bestickt mit den für Chanel typischen Stoffblüten. Außerdem gab es schwarze schmale Cocktailkleider, sanft gerundete "Kuppel"-Röcke und flache 60er-Jahre-Stiefel in Weiß mit schwarzer Kappe.

Romantik und düstere Erotik

Mode Haute Couture in Paris Bildgalerie II Christian Lacroix
Romantik bei LacroixBild: AP

Auf einen etwas schrägen Sex-Appeal setzt derweil John Galliano, britische Mode-Ikone und Chefdesigner bei Dior. Frivole Korsetts, teilweise mit Vorhängeschloß über der Scham, große Kreuzketten, verschleierte Gesichter, zarte Schleiergewänder und immer wieder die Farbe Rot zeugten auf seiner Show von düsterer Erotik.

Seinem Kollegen Christian Lacroix dagegen geht es um Romantik: Blumenmuster, Volants, Rüschen und Spitze dominierten die farbenprächtige Kollektion. "Die Sonne, Nelken, Rosen, bunte Drucke, das kann in alle Ewigkeit neu entdeckt werden", freute sich Lacroix auf seiner Show am 24.01.2006.