Warnung vor der "schmutzigen Bombe"
22. März 2014Bundeskanzlerin Angela Merkel hat vor dem Hintergrund der Krim-Krise die Bedeutung der nuklearen Sicherheit betont. Kurz vor dem Atomgipfel in Den Haag hob sie die Fortschritte bei der Sicherstellung von Nuklearmaterial hervor. Es gehe darum, Sabotage und den Bau "schmutziger Bomben" zu verhindern, sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast.
Weniger als zehn Länder haben Nuklearwaffen
Als Beispiele nannte die CDU-Vorsitzende die Sicherung ausgemusterter Atom-U-Boote der russischen Nordmeerflotte und von Kernmaterialien der Ukraine. Damit seien Initiativen in Gang gekommen, die außerordentlich wichtig seien "und von denen wir sagen können: Jetzt gibt es mehr Sicherheit in dieser Frage".
Merkel erläuterte, dass weniger als zehn Länder auf der Welt Nuklearwaffen besäßen, nur rund 30 hätten Kernkraftwerke, aber fast jedes Land verfüge über Nuklearmaterial - beispielsweise aus der Medizintechnik. Es müsse sichergestellt werden, dass niemand eine "schmutzige Bombe" bauen könne.
Auch Russlands Außenminister kommt
Merkel fliegt am Montag zum dritten Atomgipfel nach Den Haag. Vertreter von 53 Staaten beraten dort zwei Tage über den Schutz vor terroristischen Anschlägen. Die Kanzlerin bekräftigte, dass die russische Annexion der Krim auch einen Verstoß gegen das "Budapester Memorandum" darstelle. Darin hatten die USA, Großbritannien und Russland die Unabhängigkeit und politische Integrität der Ukraine garantiert, im Gegenzug hatte die Ukraine versprochen, auf Kernwaffen zu verzichten. Als Vertreter Russlands wird Außenminister Sergej Lawrow bei dem Atomgipfel in Den Haag erwartet.
sti/wl (afp, dpa)