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Eier-Warnung schon in neun Bundesländern

3. August 2017

In Hühnereiern aus den Niederlanden wurde das Insektizid Fipronil zuerst entdeckt. Doch war es nur eine Frage der Zeit, bis derart belastete Naturprodukte auch in Deutschland auftauchen würden.

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Legehennen-Betrieb in Deutschland (Foto: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Das vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit betriebene Portal www.lebensmittelwarnung.de listet die Länder Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Sachsen und Schleswig-Holstein auf. Zudem meldete Bremen am Mittwoch, dass dort Eier mit Fipronil-Belastungen aufgetaucht seien.

"Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten die Eier nicht konsumieren, sondern entsorgen oder ihrem Einzelhändler zurückgeben", erklärte die Bremer Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz, Eva Quante-Brandt. Am Wochenende war bekannt geworden, dass mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert wurden.

Keine Eier aus Niedersachsen an Kinder

Das Insektizid Fipronil wird nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) unter anderem gegen Flöhe, Läuse, Zecken, Schaben und Milben eingesetzt. Eine Anwendung an lebensmittelliefernden Tieren ist nicht zulässig. "Fipronil kann in hohen Konzentrationen toxisch auf das Nervensystem wirken", heißt es in der Mitteilung aus Bremen.

Verbraucherschützer raten dazu, den Stempel von Eiern zu prüfen. Für die meisten Verbraucher am wichtigsten ist für gewöhnlich gleich die erste Zahl, die über die Haltung der Legehennen Auskunft gibt. 3 steht für Eier aus Käfighaltung, 2 für Bodenhaltung, 1 für Freilandhaltung und 0 für ökologisch erzeugte Eier. Es folgen zwei Buchstaben für das Herkunftsland (DE steht für Deutschland, NL für Niederlande) und eine mehrstellige Betriebs- und Stallnummer.

Eier aus den Niederlanden (Foto: Imago/Hollandse Hoogte)
Eier aus den Niederlanden sind am NL in dem Stempelaufdruck zu ekennenBild: Imago/Hollandse Hoogte

Laut Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen haben auch Betriebe in Niedersachsen Desinfektionsmittel mit Fipronil verwendet. Daher empfehle sie vorsorglich Familien mit Kindern, vorerst auf niedersächsische Eier zu verzichten. Diese seien auf dem Stempelaufdruck an der Ziffer 03 zu erkennen, die direkt nach dem DE-Kennzeichen folgt. 

Auch Geflügelfleisch betroffen? 

"Es muss jetzt schnellstens aufgeklärt werden, wer die Verantwortung für den Skandal trägt", so Oelmann weiter. "Zudem stellt sich die Frage, inwieweit auch Geflügelfleisch mit Fipronil belastet ist."

Die Supermarktkette Rewe hatte am frühen Mittwochabend mitgeteilt, ab sofort in allen Rewe- und Penny-Märkten keine Eier aus den Niederlanden mehr zu verkaufen. Bereits gekaufte Eier aus den Niederlanden können Kunden zurückgeben und sie bekommen den Verkaufspreis erstattet.

sti/hk (afp, dpa)

Verbraucher können sich auf dem Internet-Portal www.lebensmittelwarnung.de über die betroffenen Chargen-Nummern informieren.  Es wird dringend geraten, diese Eier nicht zu verzehren, um jedes gesundheitliche Risiko zu vermeiden. Bereits gekaufte Eier können in den Lebensmittelmärkten zurückgegeben werden.