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Warnstreiks bei der Bahn

18. März 2013

Im Tarifstreit bei der Bahn hat die Gewerkschaft EVG ihre Muskeln spielen lassen. Warnstreiks führten am Montagmorgen zu Zugausfällen und Verspätungen - und zwar sowohl im Regional- als auch im Fern- und Güterverkehr.

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Warnstreiks bei der Bahn (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Wie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mitteilte, legten vor allem Reinigungskräfte und Mitarbeiter in Stellwerken ihre Arbeit nieder. Betroffen seien Berlin, Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Nordrhein-Westfalen und der Südwesten Deutschlands gewesen. Der Ausstand habe bis etwa 8 Uhr gedauert, weitere Warnstreiks seien vorerst nicht geplant.

Die Deutsche Bahn sprach von massiven Behinderungen, besonders im Pendelverkehr. Sie erwartet außerdem, dass auch nach dem Ende der Warnstreiks Züge zu spät kommen oder ganz ausfallen. Die betroffenen Strecken und Fahrzeuge könnten erst nach und nach wieder in Betrieb genommen werden.

Die EVG wollte mit den Arbeitsniederlegungen den Druck auf die Bahn in der laufenden Tarifrunde erhöhen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. "Unsere Kolleginnen und Kollegen sind stinksauer über das unzulängliche Angebot des Arbeitgebers", sagte die stellvertretende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba.

"Es ist absurd, jetzt zu streiken"

Die Deutsche Bahn reagierte mit Unverständnis. Es sei absurd, jetzt zu streiken, nachdem über das aktuelle Lohnangebot des Unternehmens noch gar nicht verhandelt worden sei, sagte eine Sprecherin. Die Bahn hatte zuletzt Lohnsteigerungen von 2,4 Prozent zum 1. Mai 2013 und weiteren 2,0 Prozent zum 1. April 2014 angeboten. Außerdem will sie die betriebliche Altersvorsorge erhöhen und eine Einmalzahlung von 400 Euro gewähren. Die Tarifverhandlungen für die 130.000 Bahn-Beschäftigten sollen am Montagnachmittag fortgesetzt werden.

Die Tarifverhandlungen werden auch für die rund 7000 Eisenbahner geführt, die bei den sechs Bahn-Konkurrenten Abellio, Benex, Hessische Landesbahn, Keolis, Netinera und Veolia beschäftigt sind. Parallel geht es um die Fortschreibung des Branchentarifvertrages für den Schienenpersonen-Nahverkehr

jh/GD/gri (dpa, afp, rtr)