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Vulkan Merapi wird aktiv

26. Oktober 2010

Der indonesische Vulkan Merapi ist einer der gefährlichsten Vulkane weltweit. Nun droht ein neuer Ausbruch. Tausende Menschen wurden aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen.

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Der Merapi ist einer der aktivsten Vulkane (Bild: dpa)
Der Vulkan Merapi steht kurz vor dem AusbruchBild: picture-alliance/dpa

Die seismische Aktivität am Merapi bei Yogyakarta in Indonesien hat nach Messungen des örtlichen Vulkaninstituts in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Die Experten sprechen davon, dass sich der Vulkan ausdehnt, was auf eine erhebliche Gasproduktion im Innern des Kraters hindeutet. Am Montag (25.10.2010) wurde die Gefahrenstufe für den Vulkan auf der Insel Java auf die höchste Stufe "rot" gesetzt. Binnen weniger Stunden registrierten Vulkanologen mehr als 100 Eruptionen im Krater.

Die Behörden in Indonesien begannen am Dienstag, Anwohner aus den Dörfern am Vulkan in Sicherheit zu bringen. "Wir werden 11.491 Menschen im Umkreis von 10 Kilometern um den Gipfel evakuieren. Wir werden mit Militär und Polizei zusammenarbeiten, um die Umsiedlung zu gewährleisten", sagte der Gouverneur des Gebiets, Sri Purnomo. Ein Experte des Vulkaninstituts Yogyakarta sprach sogar davon, dass 40.000 Personen ihre Häuser verlassen sollten.

Der Merapi versetzt die Bewohner regelmäßig in Angst und Schrecken (Bild: pa/afp)
Der Merapi versetzt die Bewohner regelmäßig in Angst und SchreckenBild: picture alliance/AFP Creative

Lava soll bereits fließen

Der Merapi, auf Deutsch "Feuerberg", gilt als besonders gefährlicher Vulkan. Er liegt in dicht besiedeltem Gebiet. Bis auf 2000 Meter Höhe sind die Dörfer an seinen Hängen gebaut. In der Nähe des Vulkans befindet sich auch die riesige Tempelanlage Borobudur, eine der Haupttouristenattraktionen auf Java.

"Wir können nicht abschätzen, wann er ausbricht oder wie schwer der Ausbruch sein wird, aber angesichts der Aktivitäten mussten wir den Gefahrenstatus heraufsetzen", sagte der Leiter von Indonesiens Behörde für Vulkan- und Geologiekatastrophen, Surono. In den vergangenen Tagen seien doppelt so starke Aktivitäten des Vulkans gemessen worden wie bei früheren Ausbrüchen. An einzelnen Stellen soll bereits Lava fließen.

Der Merapi ist regelmäßig aktiv. Zuletzt brach er im Jahr 2006 aus, zwei Menschen kamen dabei ums Leben. 1994 starben 66 Menschen bei einem Ausbruch. Die verheerendste Eruption der jüngeren Geschichte ereignete sich 1930: Damals kamen 1370 Menschen um. "Wir glauben, dass der Merapi diesmal explosionsartig ausbrechen wird, wie 1930, und nicht nur Gas in die Luft schleudert wie 2006", sagte Surono.

Autor: Mathias Bölinger/Reinhard Kleber (rtr, dpa, afp)
Redaktion: Miriam Klaussner/Ursula Kissel