Vor 50 Jahren eroberten die Gallier Germanien
Seit fast sechs Jahrzehnten sind die Gallier Asterix und Obelix schon auf Reisen um die halbe Welt. Im Gepäck: immer genügend Zaubertrank. Am 18.12.1968 betraten sie erstmals "germanischen" Boden.
Asterix der Gallier - früher und heute
Als die erste Geschichte des gallischen Kriegers in Deutschland erschien, waren er und die Bewohner des renitenten gallischen Dorfes in Frankreich schon berühmt. Mit dem ersten Asterixheft auf Deutsch wurden sie auch hier schlagartig bekannt. Eine ganze Nation bog sich vor Lachen - und das generationenübergreifend: Kinder lachten über die Zeichnungen, Erwachsene über den unschlagbaren Wortwitz.
Väter von Asterix und Obelix
Asterix und Obelix stammen aus einem Dorf an der französischen Bretagne-Küste. Seine Bewohner: durchweg verrückt. Sie prügeln sich mit stinkenden Fischen, essen gerne ganze Wildschweine, knebeln ihren Barden - und sie alle hassen die römischen Besatzer. Ein Zaubertrank gibt ihnen übermenschliche Kräfte. Die Väter der Gallier sind Zeichner Albert Uderzo (Bild) und Texter René Goscinny († 1977).
Dreamteam
Zusammen mit dem kleinen Hund Idefix bestreiten Asterix und Obelix seit fast sechs Jahrzehnten ihre Abenteuer. Ihre Reisen haben sie um die halbe Welt geführt - von Amerika bis zum Orient. Mit im Gepäck: jede Menge Mut und ein Fläschchen Zaubertrank. Obelix braucht den nicht - er ist als Kind in einen Topf mit dem Gebräu hineingefallen. Der erste Asterix-Band erschien 1961 auf Französisch.
Mit Superkräften gegen die Römer
Wenn wilde Gallier auf Römer treffen, geht's richtig zur Sache. Am liebsten würde Obelix eine ganze Garnison alleine verprügeln. Auf der ganzen Welt lacht man über diese Geschichten. Nur nicht in den USA. Dort ist das Bild des ewigen Widerstandskämpfers gar nicht so beliebt, hat Zeichner Didier Conrad beobachtet. Deswegen verkaufen sich die Asterix-Bände dort nicht so gut.
Stabwechsel
Uderzos langjähriger Partner und Miterfinder der Gallier, René Goscinny, war für die witzigen und hintergründigen Texte verantwortlich. Er starb 1977. Uderzo gründete einen eigenen Verlag und schrieb von nun an auch die Texte. 1980 erschien mit "Der große Graben" der erste nur von Uderzo verfasste Asterix-Band. Die jüngsten Bände hat Uderzo schließlich an ein neues Team abgegeben.
Neue Generation mit feinem Gespür
Jean-Yves Ferri und Didier Conrad sind das neue Dreamteam, das es geschafft hat, der etwas müde gewordenen Gallier-Saga wieder mehr Frische zu geben. Behutsam bewahren sie den Humor eines Goscinny und mixen ihn mit dem modernen Zeitgeist. Uderzos Zeichnungen werden 1:1 übernommen. Stolz präsentieren Uderzo, Goscinnys Tochter Anne, Ferri und Conrad (v.l.n.r.) 2015 Band 36: "Der Papyrus des Cäsar".
Mit 90 Jahren selbst ein Methusalix
Im April 2017 zog Uderzo mit seinem Comic-Greis, dem Dorfältesten Methusalix, gleich und feierte seinen 90. Geburtstag. Obwohl er den Zeichenstift längst beiseite gelegt hat, wacht er mit Argusaugen über die Arbeit seiner Nachfolger. "Ich werde weitermachen und kontrollieren, was mit Asterix geschieht, solange ich lebe und gesund bin", verspricht er.
Asterix in Italien: direkt in Cäsars Nachbarschaft
In Italien - da sind doch nur Römer! Das ist nicht ganz korrekt. Es gibt nämlich noch die Ureinwohner dort - die Italiker. Die stemmen sich gegen Cäsars Bemühungen, das Land unter römischer Herrschaft zu vereinen und wollen ihre Unabhängigheit behalten. Klar, dass die gallischen Krieger Asterix und Obelix bei ihren Brüdern im Geiste mal vorbeischauen müssen... Der bisher letzte Band erschien 2017.
Verneigung
Als im Januar 2015 die Redaktion der Satire-Zeitung Charlie Hebdo von Terroristen angegriffen wurde, starben zwölf Menschen, darunter auch vier Zeichner. Uderzo verneigte sich mit dieser Zeichnung vor seinen toten Kollegen. Diese Geste ist besonders ergreifend, wenn man die Asterix-Geschichten kennt und sonst über die Figuren lacht.