Vor 20 Jahren: Der Irak besetzt Kuwait
2. August 2010Irakische Truppen in Kuwait
Noch in den 1980er Jahren hatte sich Iraks Diktator Saddam Hussein bei einigen arabischen Staaten stark verschuldet, um seine Ausgaben im Iran-Irak-Krieg decken zu können. Um seine immensen Schulden zu begleichen, wollte der Irak die OPEC dazu bringen, die weltweite Ölförderquote zu drosseln. Kuwait jedoch machte nicht mit - im Gegenteil: das Land erhöhte seine Förderquote sogar und brachte Saddam so unter Zugzwang. Der beschuldigte die Führung in Kuwait, illegal irakische Ölfelder anzuzapfen und hatte so den Grund für seinen Einmarsch gefunden: In der Nacht zum 2. August 1990 begann die Invasion ins Nachbarland.
Umweltschäden in der Wüste
Mit einem besonders giftigen Erbe des Krieges schlagen sich die Kuwaitis heute noch herum: der gigantischen Ölverschmutzung, die die irakischen Truppen bei ihrem überhasteten Rückzug im Land hinterlassen haben. Mehrere hundert Millionen Barrel Öl traten aus, nachdem die Truppen die Förderanlagen in Brand gesteckt hatten. Einige konnten erst nach Monaten gelöscht werden. Und bis heute gibt es - mitten in der Wüste - noch immer rund 300 Ölseen, von denen keiner so richtig weiß, wie man sie beseitigen soll.
Frauen in Kuwaits Parlament
Politisch ist die Situation in Kuwait heute dagegen wieder sehr stabil. Übergriffe aus dem Nachbarland muss das Fürstentum spätestens seit dem Sturz Saddam Husseins 2003 nicht mehr fürchten. Und auch im Inneren hat es in den vergangenen zwanzig Jahren einige bemerkenswerte Reformen gegeben. Lange war Kuwait eine absolutistische Monarchie, doch in den 1990er Jahren wurde erstmals ein Parlament eingeführt. Seit fünf Jahren dürfen auch Frauen wählen, mittlerweile sitzen sogar vier Politikerinnen im Abgeordnetenhaus.
Redaktion: Stephanie Gebert / Thomas Latschan