Vor 150 Jahren starb der Gartenkünstler Peter J. Lenné
Als Generaldirektor der Königlichen Gärten schuf er nicht nur eine Kulturlandschaft zwischen Berlin und Potsdam. Er prägte auch die beiden Städte: Preußens Hauptstadt wurde zur grünen Metropole, Potsdam zur Gartenstadt.
Der Park von Schloss Sanssouci
Der preußische König Friedrich II. hatte 1747 ein kleines Sommerschloss im Stil des Rokoko errichten lassen. Fast einhundert Jahre später unter Friedrich Wilhelm IV. wurde das Schloss umgebaut und erweitert. Lenné gestaltete den Park neu und verband ihn weitläufig mit anderen Potsdamer Gärten.
Plan für eine Parklandschaft
Den Entwurf dazu fertigte der Gartenarchitekt selber an: mit dem "Plan von Sans-Soucis und Charlottenhof" im Jahr 1836.
Touristenmagnet mit Erholfaktor
Der Park von Sanssouci gehört zu den beliebstesten Ausflugszielen für Berliner und Potsdamer, aber auch für die vielen auswärtigen Besucher.
Schloss Babelsberg
Das oberhalb der Havel in Potsdam gelegene Schloss Babelsberg wurde von 1833 bis 1849 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel als Sommersitz für den späteren Kaiser Wilhelm I. errichtet. Seinen Garten integrierte Lenné in die Parklandschaft entlang der Havel. Die beiden Gestaltungskünstler Schinkel und Lenné ergänzten einander oft mit ihren Werken.
Die Kolonie Alexandrowka
Anfang des Jahres 1826 erteilte Friedrich Wilhelm III. den Auftrag für eine "Russische Colonie", als ein "bleibendes Denkmal" für Zar Alexander I. Zugleich sollte ein Anschauungsobjekt für eine mustergültige Obstkultur in Preußen geschaffen werden. Lenné entwarf die Gesamtanlage als ein "Kunstdorf". Es besteht aus zwölf Gehöften und einem Aufseherhaus. Seit 1999 gehört es zum Weltkulturerbe.
Pfaueninsel
Auf der Berliner Havelseite gestaltete Lenné nach 1842 das Gelände um die Sacrower Heilandskirche auf der Pfaueninsel, die Bucht und den Park des Schlosses Sacrow. Mit dem Architekten des Kirchengebäudes, Ludwig Persius, arbeitete Lenné oft zusammen. Die Kirche wurde 1841 bis 1844 nach Skizzen von König Friedrich Wilhelm IV. errichtet. Er wollte sie in Form eines Schiffes gebaut haben.
Schloss Glienicke
Als Prinz Carl von Preußen 1823 von seiner ersten Italienreise nach Berlin zurückkehrte, beschloss der 21-jährige Prinz, seinen Traum von einer italienischen Villa in südlich anmutender Landschaft zu verwirklichen. Schinkel baute für ihn Schloss Glienicke im Südwesten von Berlin. Die baumbestandenen Wiesengründe hatte Lenné schon für das Gut des Vorbesitzers Fürst Hardenberg angelegt.
Schlosspark Berlin-Friedrichsfelde
Den zu Schloß Friedrichsfelde gehörenden ausgedehnten Park hat Peter Josef Lenné 1821 zu einem Landschaftsgarten umgestaltet. Seit 1955 beherbergt er den Tierpark im Osten der Stadt. Die Berliner unterscheiden klar zwischen "Tierpark" und "Zoo" - und dann gibt es ja noch den "Tiergarten". Für Besucher nicht ganz leicht, aber für Lenné-Interessierte egal: Er hat alle drei Anlagen gestaltet.
Der Zoologische Garten in Berlin
Der erste deutsche Zoo wurde 1844 auf Betreiben von Alexander von Humboldt eröffnet. Lenné gestaltete ihn als große Gartenanlage. Die ersten Bewohner waren die von König Friedrich Wilhelm IV. gestifteten Tiere aus der Menagerie und der Fasanerie des königlichen Tiergartens. Im Laufe der Zeit wurden das Gelände und seine Anlagen mehrmals umgebaut und erweitert.
Landwehrkanal
Ab 1840 engagierte sich Peter Joseph Lenné immer stärker bei der Berliner Stadtplanung. Den Landwehrkanal ließ er um 1850 anlegen. Grünflächen säumten seinen Verlauf durch die Stadt. Auch andere Schifffahrtswege ließ er ausheben: den Luisenstädtischen Kanal und den Berlin-Spandauer Kanal. "Buddel-Peter" nannten ihn die Berliner liebevoll.
Schloss Boitzenburg
Das Anwesen des auf einer Insel gelegenen Schlosses wurde von Lenné als englischer Garten designt. Boitzenburg gilt als eines der größten und schönsten Schlösser in Ostdeutschland und wird daher auch "Neuschwanstein des Ostens" genannt. Über Jahrhunderte war das Schloss Stammsitz der Familie von Arnim, zu DDR-Zeiten wurde es als Erholungsheim genutzt. Heute beherbergt es ein Hotel.
Schloss Basedow
Auch Schloss Basedow in der Mecklenburgischen Schweiz bei Malchin, Mecklenburg-Vorpommern, gehört zu den 120 repräsentativen Herrensitzen, deren Gärten Lenné zwischen 1821 und 1840 gestaltete. Diesen Landschaftspark legte er in den Jahren nach 1835 an.
Landschaftsensemble um Basedow
Basedow gehört zu den größten von Lenné angelegten Parks. Zu dem vor rund 180 Jahren angelegten Landschaftsensemble um Schloss und Dorf Basedow (Kreis Demmin) gehören inzwischen uralte Bäume und Baumgruppen.
Entwurf für die Ringstraße von Wien
Lennés Entwurf für die Ringstraße zur Erweiterung der Inneren Stadt Wien wurde preisgekrönt und 1859 in der Kaiserlich-Königlichen Hof- und Staatsdruckerei vervielfäligt. Seit den 1850er Jahren gestaltete Lenné mehr und mehr Anlagen auch für Städte außerhalb Preußens: in Orten wie Lübeck, Bad Oeynhausen, Aachen, München, Bad Homburg, Koblenz, Leipzig - und zuletzt den Botanischen Garten in Köln.