Von Europa bis nach Asien - die Projekte des DAI
1829 in Rom gegründet und heute mit Hauptsitz in Berlin gräbt und forscht das Deutsche Archäologische Institut inzwischen auf der ganzen Welt. Zum 190. Geburtstag stellen wir einige der spannendsten Projekte vor.
Forschung rund um den Globus
Zum 190. Geburtstag trafen sich in Berlin Mitarbeiter des DAI aus der ganzen Welt, um ihre innovativsten Projekte zu präsentieren: von 3-D-Techniken über Arbeiten mit virtueller Realität bis hin zu Filmen, die Entdeckungen wie den Fund dieses spektakulären hölzernen Grabkomplexes von 1800 v. Chr. dokumentieren. Das DAI grub ihn 2004 im ägyptischen Luxor aus.
Langzeitprojekt in Ägypten
Bereits seit 50 Jahren führt das DAI-Büro in Kairo gemeinsam mit Schweizer Partnern Ausgrabungen auf der Insel Elephantine (oben) im Nil durch. Dabei tauchten schon zahlreiche Funde aus Ton und Keramik sowie Knochen auf. Das Team half auch bei der Wiederherstellung des beschädigten Bartes an der Maske von König Tutanchamun.
Digitaler Kulturerhalt in Syrien
Mit seiner Anwendung "Palmyra GIS" (geografisches Informationssystem) hat das DAI Karten und andere Informationen digitalisiert, um zu zeigen, wie sich das syrische Palmyra im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Auf diesem 3D-Druck werden die Daten aus dem Programm auf den aktuellen Standort projiziert. Das Projekt will unter anderem zum Schutz der syrischen Ruinenstadt beitragen.
Altertümliche Fahrstühle
Wie sind die Tiere für die Gladiatoren-Kämpfe eigentlich ins Kolosseum gelangt? Dieser Frage hat sich der DAI-Ableger in Rom gewidmet. Man konstruierte Nachbildungen möglicher "Aufzüge" mit Flaschenzugsystem, mit denen die wilden Tiere in die berühmte Kampfarena gelangt sein könnten.
Frühe Mode aus China
Diese Hose entdeckte ein Team der DAI-Niederlassung in Peking. Sie gehört zu einer Sammlung von Gegenständen, die vor 1000 bis 3000 Jahren getragen wurden und dank des trockenen Klimas in Westchina erhalten blieben. Die hier gezeigte Hose ist eine Nachbildung des Originals und verdeutlicht die aufwendigen Webtechniken von damals.
Eine uralte Melodie
In diese Stele (vorne links) ist eine uralte Melodie und das Gedicht eines Mannes namens Seikilos eingeritzt. Entdeckt wurde der Stein in der heutigen Türkei. Das DAI widmete sich ihm in seinem Projekt "Archaeomusica" und fertigte dabei mehrere Repliken der ältesten Musikinstrumente Europas an.
Hilfe von oben
Bei einem Projekt in Südungarn nutzt das DAI die neuesten Entwicklungen der Drohnen-Technologie. Sogenannte "Tells", Siedlungshügel - in dem Fall aus der Bronze- und Jungsteinzeit - werden von der Drohne fotografiert und gefilmt, sodass die Archäologen 3-D-Modelle erstellen können. Die Landschaft rund um die Tells wird so besser verständlich.
Die Spiele mögen beginnen
Viele der DAI-Projekte konzentrieren sich auf die berühmtesten historischen Stätten der Welt, wie z.B. auf Olympia auf der griechischen Halbinsel Peloponnes. Dort wurden im Jahr 776 v. Chr. die ersten Olympischen Spiele abgehalten. Das hier abgebildete Modell zeigt, wie das Leonidaion, das Gästehaus für die Athleten, ausgesehen haben könnte. Es war das größte Gebäude in Olympia.