Vier Tote bei Anschlag in Kenia
24. April 2014Anzeige
"Ich wurde sofort von der Wucht der Explosion in die Luft geschleudert. Als ich auf dem Boden aufkam, hörte ich viele Menschen schreien, Autos bremsten scharf und rutschten an mir vorbei", erzählt Patrick Kimiti, Zeuge des jüngsten Anschlags in der kenianischen Hauptstadt. Wie das Innenministerium mitteilte, ereignete sich die Explosion eines mit Sprengstoff präparierten Autos auf dem Gelände eines Polizeikommissariats. Demnach stoppten Polizisten ein verdächtiges Fahrzeug und dessen zwei Insassen. Nachdem der Wagen vor die Polizeiwache gefahren worden war, detonierte der Sprengsatz. Die beiden Insassen und zwei Polizisten starben.
Nach dem Vorfall sei zudem an einer Ampel eine Granate entdeckt worden, die kontrolliert zur Detonation gebracht worden sei. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Behörden vermuten die somalische Terrorgruppe Al-Shabaab dahinter.
Nach dem Vorfall sei zudem an einer Ampel eine Granate entdeckt worden, die kontrolliert zur Detonation gebracht worden sei. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Behörden vermuten die somalische Terrorgruppe Al-Shabaab dahinter.
Terror von nebenan?
In Kenia gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Anschläge, für die die Polizei Islamisten verantwortlich macht. Bereits Ende März waren in Nairobi bei drei fast zeitgleichen Explosionen sechs Menschen getötet worden. Bei anschließenden Razzien hatten die Beamten tausende Menschen festgenommen, von denen die meisten später allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Die Opposition und Menschenrechtsorganisationen kritisierten, dass sich die "Antiterror-Operation" hauptsächlich gegen somalische Einwanderer richtete. Die Regierung hat dies bestritten.
Die Zunahme der Gewalt liegt Experten zufolge vor allem daran, dass Kenia im Jahr 2011 Truppen in den Süden Somalias schickte, um dort gegen die Al-Shabaab-Miliz zu kämpfen. Darauf reagierte diese mit Anschlägen in beiden Ländern. Sie bekannte sich unter anderem zu einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi, bei dem im vergangenen September 67 Menschen getötet wurden.
Die Al-Shabaab ist keine homogene Gruppe, sondern besteht aus vielen kleinen Splittergruppen. Der radikale Teil geht mit Anschlägen gegen die eigene Bevölkerung vor und setzt in willkürlicher Auslegung brutal die Scharia durch. Die Islamisten sollen Verbindungen zum Terror-Netzwerk Al-Kaida pflegen.
nis/qu (afp, ape)
In Kenia gab es in den vergangenen Jahren immer wieder Anschläge, für die die Polizei Islamisten verantwortlich macht. Bereits Ende März waren in Nairobi bei drei fast zeitgleichen Explosionen sechs Menschen getötet worden. Bei anschließenden Razzien hatten die Beamten tausende Menschen festgenommen, von denen die meisten später allerdings wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Die Opposition und Menschenrechtsorganisationen kritisierten, dass sich die "Antiterror-Operation" hauptsächlich gegen somalische Einwanderer richtete. Die Regierung hat dies bestritten.
Die Zunahme der Gewalt liegt Experten zufolge vor allem daran, dass Kenia im Jahr 2011 Truppen in den Süden Somalias schickte, um dort gegen die Al-Shabaab-Miliz zu kämpfen. Darauf reagierte diese mit Anschlägen in beiden Ländern. Sie bekannte sich unter anderem zu einem Angriff auf ein Einkaufszentrum in Nairobi, bei dem im vergangenen September 67 Menschen getötet wurden.
Die Al-Shabaab ist keine homogene Gruppe, sondern besteht aus vielen kleinen Splittergruppen. Der radikale Teil geht mit Anschlägen gegen die eigene Bevölkerung vor und setzt in willkürlicher Auslegung brutal die Scharia durch. Die Islamisten sollen Verbindungen zum Terror-Netzwerk Al-Kaida pflegen.
nis/qu (afp, ape)
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