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Politik

Vier Tote bei Angriff in Israel

22. März 2022

In Israel hat ein Mann drei Menschen mit einem Messer getötet und einen Mann mit seinem Auto überfahren. Zu dem Angriff kam es in der südisraelischen Stadt Beerscheva.

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Israel - Amoklauf in Beerscheba
Polizisten sichern nach dem Angriff in Beerscheba die SpurenBild: Tsafrir Abayov/AP/picture alliance

Vermutlich handele es sich um eine "terroristische" Tat, erklärte die Polizei. Regierungschef Naftali Bennett kündigte ein hartes Vorgehen gegen "Terroristen" an.

Angriffe an drei verschiedenen Orten

Der Angreifer habe am Nachmittag zunächst an einer Tankstelle eine Frau niedergestochen, teilte die Polizei mit. Mit seinem Auto habe er dann einen Radfahrer überfahren, bevor er zu einem nahe gelegenen Einkaufszentrum weitergefahren sei, wo er auf weitere Menschen eingestochen habe.

Nach Angaben der Polizei und eines Rettungsdienstes tötete der Angreifer insgesamt vier Menschen. Vor dem Einkaufszentrum wurde der Angreifer dann auch selbst getötet. Er wurde nach Polizeiangaben von Passanten erschossen, die sich am Tatort befanden.

Früherer Lehrer aus Beduinenstadt Hura

Israelische Medien identifizierten den Angreifer als einen ehemaligen Lehrer aus der Beduinenstadt Hura, der 2016 zu vier Jahren Haft verurteilt worden war. Er soll damals geplant haben, nach Syrien auszureisen, um für die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Auch soll er gegenüber seinen Schülern den IS verherrlicht haben.

In Jerusalem und den besetzten Palästinensergebieten im Westjordanland hatte es in den vergangenen Jahren zahlreiche Messerangriffe gegeben, zumeist durch einzelne junge Palästinenser. Die Angriffe richteten sich jedoch fast ausschließlich gegen Soldaten und Polizisten, nur selten gegen Zivilisten. Beerscheva und die umliegende Negev-Wüste waren davon weitgehend verschont geblieben.

Naftali Bennett
Israels Premier Bennett kündigte nach dem Anschlag an, hart gegen "Terroristen" vorzugehenBild: Tsafrir Abayov/Pool/picture alliance

In der Gegend hatte es in letzter Zeit aber immer wieder gewaltsame Zusammenstöße mit Sicherheitskräften bei Demonstrationen von Beduinen gegeben. Die zur arabischen Minderheit in Israel zählenden Beduinen werfen den Behörden Landnahme in ihren traditionellen Gebieten vor.

Hamas spricht von ethnischer Vertreibung

Ohne sich zu dem Angriff zu bekennen, sagte ein Sprecher der radikalislamischen Hamas, der Angriff sei "eine Antwort auf die Politik der ethnischen Vertreibung", die Israel gegen das "palästinensische Volk in den besetzten Gebiete" praktiziere.

Regierungschef Bennet sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus und lobte den "Mut" der Menschen, die das Feuer auf den Angreifer eröffnet hatten. Die Sicherheitskräfte im ganzen Land befänden sich in "höchster Alarmbereitschaft", erklärte er. "Wir werden hart gegen Terroristen vorgehen. Wir werden sie und auch diejenigen, die sie unterstützen, verfolgen."

haz/fw (afp,ap)