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Vettel fährt auf die Pole

21. Juli 2018

Für sein Heimrennen in Hockenheim hat sich WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel die Pole Position gesichert. Mit einer Bestzeit verweist der Ferrari-Pilot Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen auf die Plätze zwei und drei.

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Formel 1 Grand Prix   Sebastian Vettel
Bild: Reuters/R. Orlowski

Für Vettel ist es die 55. Pole Position seiner Karriere und die fünfte in diesem Jahr. Mit einer furiosen Schlussrunde machte er Platz eins für sein vorerst letztes Formel-1-Heimrennen perfekt (15.10 Uhr MESZ, ab 15 Uhr im DW-Liveticker). Der viermalige Weltmeister verwies in der Qualifikation zum Großen Preis von Deutschland den Mercedes-Piloten Valtteri Bottas um 0,204 Sekunden auf den zweiten Platz. Dritter auf dem Hockenheimring wurde Kimi Räikkönen im zweiten Ferrari vor Max Verstappen im Red Bull. 

Für Vettel ist es die allerbeste Chancen auf einen Meilenstein im WM-Kampf, um sich kurz vor der Formel-1-Sommerpause im Titelrennen deutlich von seinem Rivalen Lewis Hamilton abzusetzen. "Adrenalin, Adrenalin. So viele Emotionen. Grazie ragazzi. Danke", funkte Vettel an seine Box und winkte den zahlreichen Fans im Motodrom zu, die seinen Streckenrekord von 1:11,221 Minuten wie zu den Zeiten von Michael Schumacher bejubelten. "Es war eine reine Freude, das Auto im Qualifying zu fahren", erklärte Vettel.

Riesenpech für Hamilton

Hamilton beendete das Qualifying nach Hydraulikproblemen auf Rang 14. Sollte das Getriebe an seinem Mercedes ausgetauscht werden müssen, ginge es um fünf weitere Plätze zurück. Hinter ihm wäre dann nur noch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, der wegen des Austauschs von drei Power-Unit-Elementen am Ende des Feldes steht.
Lange kauerte Hamilton neben seinem gestrandeten Silberpfeil, nachdem er diesen in einem Akt der Verzweiflung zunächst eigenhändig Richtung Boxengasse schieben wollte. "Die Hydraulik ist in Kurve eins ausgefallen", sagte er. "Es steckt so viel Arbeit drin in so einem Wochenende, und wenn dann sowas passiert wie heute, fällt die Stimmung in den Keller."


Der viermalige Weltmeister geht mit acht Punkten Rückstand auf Vettel in den elften Saisonlauf. Dabei wird es für ihn nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Für ihn wie auch für Ricciardo besteht aber Hoffnung auf einige Punkte für das Rennen: In Hockenheim kann man aufgrund der Streckencharakteristik und im Normalfall gut überholen. Bereits bei seinem Heimspiel in Silverstone vor zwei Wochen hatte sich Hamilton nach einer Startkollision vom Ende des Feldes bis auf Rang zwei vorgekämpft.

Flagge zeigen

Vettel, der rund 40 Kilometer entfernt vom Hockenheimring aufwuchs, zeigte beim vorerst letzten Großen Preis von Deutschland Flagge. Ein schwarz-rot-goldenes Ringmuster an den Seiten ziert an diesem Wochenende seinen Helm. 2019 wird kein Formel-1-Rennen in Deutschland stattfinden, darüber hinaus sind die Aussichten eher trüb. Hockenheimring und Nürburgring wollen nicht mehr die geforderte Antrittsprämie zahlen, nur bei geteiltem Risiko oder als Vermieter an die Formel 1 würden sie weitermachen. Vettel kritisierte am Donnerstag, dass es in Deutschland keine Hilfe vom Staat oder dem Land gebe, wie bei einigen anderen Rennen üblich. Auf den Tribünen in Hockenheim aber wird es voll werden wie zuletzt 2006. Beim letzten Heimsieg von Rekordweltmeister Michael Schumacher waren 70.000 Fans an der Strecke. Für das Rennen besteht ein leichtes Regenrisiko.

mrl (sid, dpa)