Verkleidungsfeste weltweit - Rein in die Kostüme!

In vielen Kulturen verkleiden sich die Menschen zu den verschiedensten Anlässen. Derzeit feiert die westdeutsche Rheinland-Region den Karneval. Die "fünfte Jahreszeit" wird diese Zeit dort genannt. Es gibt sogar einen eigenen Gruß: Man sagt "Alaaf" oder "Helau". Bei den Karnevalsumzügen wird nicht nur gefeiert - die Umzugswagen haben oft auch eine kritische Aussage.

In Brasilien ist der Karneval das größte Fest des Jahres. In Rio de Janeiro nehmen rund 200 Sambaschulen an dem mehrtägigen "Umzug der Sambaschulen" ("Desfile das Escolas de Samba") teil. Die Tänzerinnen sind stets mit leichten, aber imposanten Kostümen bekleidet. Sie werden von riesigen Umzugswagen und Trommlern begleitet. Ursprünglich führten portugiesische Kolonialisten das Fest ein.

Der historische "Carnevale di Venezia" im italienischen Venedig ist berühmt für seine aufwendigen Masken und Kostüme. Die Ursprünge des Festes sollen bis ins 12. Jahrhundert zurück gehen. Die Feierlichkeiten starten stets zehn Tage vor Aschermittwoch mit dem "Flug des Engels". Dabei schwebt eine Person nur von einem Stahlseil gesichert vom berühmten Glockenturm des Markusdoms auf die Piazza.

New Orleans im südlichen US-Staat Louisiana ist die Heimat der wohl prunkvollsten Karnevalsfeierlichkeiten der USA. Der "Mardi Gras" (Fetter Dienstag), der Tag vor Aschermittwoch, ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten. Aber auch schon zwei Wochen davor findet mindestens einmal täglich eine große Parade statt. Dabei werden Perlenketten von bunt geschmückten Umzugswagen geworfen.

Der Rest der USA verkleidet sich zu Karneval nicht. Zum gruseligen Halloween-Fest am 31. Oktober allerdings schon. Am Halloween-Abend ziehen die Kinder von Tür zu Tür und bitten um Süßigkeiten. Die Erwachsenen schmeißen sich für große Partys oder Umzüge in ihre Zombie- oder Hexen-Kostüme. Besonders berühmt ist die "Village Holiday Parade" in New York.

Der "Tag der Toten" ("Dia de los Muertos") wird in Mexiko vom 31. Oktober bis zum 2. November gefeiert. Hierbei erinnern die Menschen an ihre verstorbenen Familienangehörigen und dekorieren deren Gräber. Mittlerweile gibt es vereinzelt auch Umzüge. Dafür verkleiden die Frauen sich oft als "Skelett-Ladies". Viele Menschen tragen Dämonen-Kostüme oder schminken sich einen Totenkopf ins Gesicht.

Die größte Feier in China - und in den chinesischen Gemeinden weltweit - ist das Neujahrsfest. Es beginnt am letzten Tag des chinesischen Kalenders und wird bis zum 15. Tag des ersten Monats gefeiert. Viele Chinesen reisen zu diesem Anlass weit, um bei ihren Familien zu sein. Am Abend gibt es Feuerwerke und in Tempeln und ländlicheren Gegenden finden Löwen- oder Drachentänze statt.

Jüdische Gemeinden weltweit feiern am Tag des Purimfestes die Rettung des jüdischen Volkes aus dem alten Persien. Es findet im sechsten Monat des jüdischen Kalendars statt. Am Festtag gehen die Juden zunächst in die Synagoge, im Anschluss wird mit der Familie gegessen und Geschenke werden ausgetauscht. Teilweise gibt es auch Umzüge, die stets unter hohen Sicherheitsmaßnahmen stattfinden.